Challenge: Bekleidung

„Mode aus nachhaltiger Produktion, Second Hand Ware, Fair Trade Bekleidung oder Altkleidersammlung statt Entsorgung. So möchte ich mithelfen CO₂ einzusparen und trotzdem gut aussehen. Wer noch?“

 

Die Textilindustrie verursacht jährlich 1,2 Milliarden Tonnen CO₂, mehr als internationale Flüge und Kreuzfahrten zusammen. In den letzten 15 Jahren hat sich die Anzahl der Kleidungskäufe weltweit von 50 Milliarden auf 100 Milliarden verdoppelt, bis 2035 erwartet man eine weitere Verdoppelung. Einen großen Anteil nehmen hier Fast Fashion Produkte ein, günstige Kleidung aus ständig wechselnden Modetrends. Verzichten wir auf diesen Mode-Wettlauf und geben hochwertigen Textilien aus fairer Produktion den Vorrang.

  • Mode aus nachhaltiger Produktion kaufen
  • Auf Fast Fashion verzichten
  • Second Hand Shops besuchen
  • Nicht mehr benötigte Kleidung in die Altkleidersammlung bringen

Informationen

15 kg Kleidung für im Durchschnitt 1000 Euro werden in Industrieländern pro Kopf und Jahr gekauft, das entspricht ungefähr 300 Milliarden Euros, die allein innerhalb der EU in die Textilbranche fließen. Die Bekleidungsindustrie stellt somit einen großen Wirtschaftsfaktor dar aber auch einen der größten Umweltsünder.

 

Produktion

  • Produziert wird hauptsächlich in Asien. So sind auch 90 Prozent der in Mitteleuropa verkauften Bekleidung importiert, mehr als 50 Prozent kommt aus China, Indien, Bangladesch und der Türkei. Mit weitem Abstand steht China an der Spitze der Weltproduktion von Textilien und Bekleidung.
  • Die Beschaffungs- und Produktionsketten der Bekleidungsindustrie sind komplex und umspannen den gesamten Erdball. Produziert wird dort, wo es am günstigsten ist, in den Ländern, wo die Löhne niedrigst und die Arbeitsbedingungen extrem schlecht sind. Jeder Produktionsschritt hat Umweltfolgen.
  • Hoher Wasserverbrauch – die globale Bekleidungsproduktion verbraucht laut einer Studie eineinhalb Billionen Liter Wasser pro Jahr. Sie ist für 20 Prozent der industriellen Wasserverschmutzung verantwortlich und verursacht 35 Prozent des Gesamteintrags von Mikroplastik in die Ozeane.
  • Pestizideinsatz in der Baumwollproduktion.
  • Einsatz von Chemikalien bei der Erzeugung von Kunstfasern und im Färbeprozess.
  • CO₂-Emissionen, bedingt durch den Transport der Rohstoffe, der fertigen Waren und durch den Verkauf.

Transport

Die geernteten Baumwollfasern werden in ein anderes Land transportiert, um gewaschen zu werden, kommen dann in ein weiteres Land, um den Faden zu spinnen, der dann weitertransportiert wird, um den Stoff zu weben. Auch das Färben des Stoffs, das Zuschneiden und Nähen der Kleidungsstücke folgt ganz ähnlichen Prinzipien.

Dass Kleidungsstücke bzw. ihre Bestandteile den Planeten mehrmals umrunden, bevor sie online oder in Geschäften zu kaufen sind, hat mit Kostenoptimierung zu tun. Produziert wird deswegen vorwiegend in asiatischen Ländern. Diese Länder tragen auch den größten Anteil der Umweltverschmutzung durch die Modeindustrie, etwa in Bezug auf Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung.

Durch Massenproduktion und geringe Transportkosten pro Stück rentieren sich tausende zurückgelegte Kilometer per Schiff, Flugzeug oder LKW und lassen Produktionsprozessen in reichen Staaten kaum eine Chance.

 

Fast Fashion

Mode war noch nie so günstig wie heute, im Wochentakt können im Netz neue Kollektionen gekauft werden. Fast Fashion heißt dieser Trend, der seit Jahren kritisch diskutiert wird. Denn viele Kleidungsstücke, die Konsumentinnen und Konsumenten heute erwerben, werden nie oder nur selten getragen. Seit 2005 hat sich die durchschnittliche Verwendungsdauer um 36 Prozent verringert. Auch das trägt zu den 92 Millionen Tonnen Abfall bei, die die Modeindustrie jährlich produziert.

 

Besser machen

Das derzeitige Konsumverhalten muss sich ändern, um die Ressourcenverschwendung zu reduzieren.

  • Kleidung Second-Hand kaufen. Das lohnt sich besonders bei der Garderobe von Kindern, die sehr schnell aus ihren Kleidern herauswachsen.
  • Weniger, dafür qualitativ hochwertige und haltbare Kleidung kaufen.
  • Zeitlose Mode kaufen, damit man die Kleidung länger tragen kann.
  • Bekleidung aus Bio-Baumwolle, denn der Ausstoß von CO₂ kann so reduziert werden.
  • Heimische, regionale Produzenten unterstützen.
  • Gesetzgebung könnte Produzenten dazu verpflichten, den Bekleidungsmüll zurückzunehmen.
  • Nicht mehr getragene Kleidungsstücke einer Altkleidersammlung übergeben.
  • Online-Bestellungen samt Rücksendungen vermeiden.

Viele Möglichkeiten für uns Konsumenten, um dem Mode-Wahn inklusive aller ökologischen und sozialen Folgeerscheinungen entgegenzutreten. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen und verändern unsere Gewohnheiten für ein besseres Klima.