2 Tage pro Woche auf Auto verzichten
„Ich werde in Zukunft öfter mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs sein. Damit verringert sich der CO₂-Ausstoß und unsere Luft wird ein Stück weit sauberer. Wer macht mit?“
Der Autoverkehr ist eine wesentliche Quelle für CO₂-Emissionen, denn noch immer basiert er zu über 90 Prozent auf Erdöl. Und anders als in anderen Bereichen sind die CO₂-Emissionen des Verkehrs seit 1990 nicht gesunken. Wenn man sich vor Augen führt, dass bis 2050 eine Klimaneutralität erreicht werden soll, wird klar, dass besonders im Bereich Verkehr tiefgreifende Maßnahmen erforderlich sind. Ein Umstieg auf das Rad bringt nicht nur klimaerhaltende Effekte, sondern fördert auch unsere Gesundheit nach dem Motto:
(R)eintreten für unser Klima!
- Auf das Auto verzichten – zwei Tage pro Woche
- Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
- Radwege nutzen
- Kurze Strecken zu Fuß gehen
Informationen
Alleine innerhalb der EU wächst die PKW-Flotte jedes Jahr an, mittlerweile zählt man 252 Millionen Autos bei einer Gesamteinwohnerzahl von 447 Millionen. Würde man sämtliche PKWs der EU hintereinander aufstellen, könnte man 3 x die Entfernung Erde-Mond mit Autos vollpflastern! Wenn man jetzt noch dazu berücksichtigt, dass pro gefahrenen Kilometer ein CO₂ Verbrauch von durchschnittlich 150 g entsteht, ergibt das bei einer jährlichen Durchschnittsfahrleistung von 10.000 km pro Auto eine Gesamt-CO₂ Emission von 378 Millionen Tonnen.
Nachdenklich macht ebenfalls der Umstand, dass nur durchschnittlich 1,4 Fahrgäste pro Auto unterwegs sind, ein klares Zeichen dafür, dass sich Fahrgemeinschaften noch nicht durchgesetzt haben.
Somit ergeben sich durch Autofahrten mehrere Umweltprobleme:
- Verkehrswege wie Autobahnen und Straßen zerschneiden Landschaften und Lebensräume von Tieren.
- Hoher Energieverbrauch – Verbrennungsmotoren verursachen Abgase und CO₂ in großen Mengen.
- Verkehrsunfälle verlangen Jahr für Jahr viele Verletzte und Todesopfer.
- Viel Verkehr verursacht Lärm, der belästigt und krank macht.
- Verkehr ist ein Hauptverursacher von Feinstaub und Luftschadstoffen.
Menschen, die möglichst oft auf ihr Auto verzichten und stattdessen zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren, schützen die Umwelt und ihre Gesundheit. Das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur werden gestärkt und sogar das Gehirn arbeitet nachweislich besser, wenn wir uns regelmäßig bewegen. Doch auch die Allgemeinheit hat etwas davon, wenn das Auto mit dem Fahrrad getauscht wird. Das liegt an den geringeren Umweltschäden und Gesundheitskosten, die durch Autoverzicht entstehen.
Sämtliche Radfahrten, die anstelle von Autofahrten täglich in der EU zurückgelegt werden, lassen pro Jahr einen Nutzen von 24 Milliarden Euro aufkommen.
Ins Gewicht fallen vor allem Einsparungen, die sich durch weniger Treibhausgase und Feinstaub in der Luft ergeben, außerdem braucht man weniger Straßen- und Parkflächen. Auch im Gesundheitssystem wird viel eingespart, etwa durch weniger Verletzte, weniger Verkehrslärm und bessere Luftbedingungen.
Doch ist es so leicht, auf das Auto zu verzichten?
Im urbanen Raum sind das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel bereits bei vielen Menschen die erste Wahl um von A nach B zu kommen, lebt man allerdings im ländlichen Raum, stellt sich die Autodiät als etwas schwieriger heraus. Längere Fahrzeiten und mehrmaliges Umsteigen müssen einkalkuliert werden. Damit Menschen im Alltag das Auto stehenlassen, gilt es vor allem den öffentlichen Verkehr auszubauen und Radfahren und Zufußgehen attraktiver zu machen.
In Städten zeigen Untersuchungen, dass das Fahrrad nicht nur das kostengünstigste Verkehrsmittel ist, für die meisten kürzeren Strecken ist es in der Stadt auch das schnellste. Die Kosten für ein gut gewartetes eigenes Fahrrad sind verglichen mit den Kosten für ein Auto oder für eine Jahreskarte des öffentlichen Nahverkehrs sehr gering. Bei Schlechtwetter oder anderen Gründen, die gegen ein Fahrrad sprechen, sind die „Öffis“ aus Umweltsicht die nächstbeste Wahl.
Möchte oder kann man nicht auf das Auto verzichten, sollte man über Fahrgemeinschaften nachdenken. So wird nicht nur die CO₂-Bilanz, sondern auch die Geldbörse entlastet. Mitfahrbörsen oder Carsharing-Angebote findet man leicht im Internet.
Zurück zur Schnelligkeit: Mit dem Fahrrad ist man auf städtischen Kurzstrecken unschlagbar schnell unterwegs, Langstrecken werden per Bahn mit geringstem Zeit- und auch Kostenaufwand zurückgelegt. Das Auto kann in beiden Fällen nicht mithalten.
Man sollte also gut darüber nachdenken, ob die Bequemlichkeit des Autofahrens sämtliche Vorteile von nachhaltigen Alternativen wie Fahrrad, Bus oder Bahn überwiegt und bei der nächsten Wahl der Fortbewegungsart an unsere Umwelt, unser Klima und unsere Kinder denken!