Challenge: Regionale, saisonale Produkte

„Ich möchte in Zukunft nur regionales sowie saisonales Obst und Gemüse kaufen und so den Energieverbrauch und CO₂ Ausstoß von Transport und Treibhäusern vermeiden. Wer ist mit dabei?“

 

Mangos, Tomaten, Erdbeeren, jederzeit und überall?

Lange Lebensmitteltransporte belasten unser Klima schwer und oft sind auch die Umwelt- und Arbeitsbedingungen sehr schlecht. Aber nicht nur die Energiebilanz spricht dafür, regional und saisonal zu kaufen. Die Wahl heimischer Saisonware bringt Vorteile für die Gesundheit, die Umwelt und den Gaumen.

Bemühen wir uns gemeinsam um einen nachhaltigen Einkauf oder pflanzen wir unser Obst und Gemüse selbst – dem Klima zuliebe.

  • Auf exotische Früchte verzichten
  • Saisonales Obst und Gemüse kaufen
  • Eigenen oder gemeinschaftlichen Gemüsegarten anlegen
  • Regionale Anbieter unterstützen

 

Informationen

Kann unser Kaufverhalten und unsere Ernährung unser Klima beeinflussen? JA, absolut!

Das Produzieren, Verarbeiten, Ausliefern, Lagern und Zubereiten von Lebensmitteln verbraucht jede Menge Energie und erzeugt Treibhausgase. In Industrieländern ist alleine die Ernährung für rund 15 Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausstoßes von CO₂ verantwortlich. Das sind 1,7 Tonnen CO₂ pro Jahr und Kopf!

Wir sind es gewohnt, alles jederzeit kaufen zu können. Äpfel, Zucchini, Bananen, Brokkoli, Tomaten oder Wassermelonen, Obst und Gemüse gibt es in allen Variationen das ganze Jahr über. Will man sich bewusst nachhaltig ernähren, muss man regionale und vor allem saisonale Lebensmittel kaufen, denn auch heimische Produkte, die in Kühlhäusern gelagert werden verbrauchen Energie und belasten die Umwelt.

Um z.B. ein Kilogramm Erdbeeren in Südspanien anzubauen und nach Mitteleuropa zu transportieren, werden rund 880 Gramm Kohlendioxid freigesetzt. Zwei Drittel davon entstehen bei der Produktion – etwa durch die Verwendung von Dünger, Folien und Pflanzenschutzmitteln. Der Rest ist für den Transport im Kühlwagen nötig. Alles in allem belastet das unser Klima jedoch weniger als die Aufzucht im beheizten Treibhaus in Mitteleuropa. Beide Varianten tragen jedenfalls zum Klimawandel bei, weshalb uns diese Tatsachen dazu animieren sollten, auf saisonale Produkte, die noch dazu in der Region angebaut werden, zurückzugreifen.

Benötigt man trotz allem einmal importierte Lebensmittel, sollte Flugware möglichst vermieden und außerdem fair gehandeltes Obst und Gemüse gekauft werden.

Aber nicht nur die Energiebilanz spricht dafür, saisonal zu kaufen. Die Wahl heimischer Saisonware bringt Vorteile für die Gesundheit, die Umwelt und den Gaumen. Vollständig gereiftes Obst und Gemüse ist viel gesünder und schmackhafter als teilgereifte Importprodukte. Es hat einen weit höheren Vitamingehalt und enthält zusätzliche, gesunde Pflanzenstoffe. Sind Obst und Gemüse zudem sonnengereift gewachsen, gibt es noch mehr Vorteile. So konnte ein bis zu einem Drittel höherer Vitamin C Gehalt festgestellt werden und beim Anbau werden bis zu 30-mal weniger klimaschädliche Gase als bei Produkten aus beheizten Gewächshäusern abgegeben.

Da für die einzelnen Orte vom Anbau bis zur Verpackung keine Kennzeichnung vorgeschrieben ist, stellt sich der Einkauf regionaler Lebensmittel oft als schwierig heraus. Es kann somit auch bei angeblich regionalen Produkten zu langen Transportwegen kommen – etwa bei Nordseekrabben, die in Marokko gepult werden oder bei bayerischem Joghurt mit Erdbeeren aus Spanien. Tests fallen entsprechend ernüchternd aus: So haben Untersuchungen ergeben, dass nur bei etwa einem Viertel die Rohstoffe aus der angegebenen Region stammten und auch dort verarbeitet, verpackt und vertrieben wurden.

Zahlreiche Argumente also, die eindeutig gegen Mangos oder Erdbeeren im Winter sprechen.

Kaufe saisonale Produkte in Deiner Umgebung oder pflücke sie aus Deinem eigenen Garten und mache so die Welt ein Stück besser.