Wer glaubt, fleischlose Ernährung ist immer besser, der irrt
Prinzipiell essen wir zuviel Fleisch und zu wenig Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse. Und ja, die Produktion von Fleisch beinhaltet hohe CO2-Werte im Vergleich zu pflanzlichen Nahrungsmitteln. Aber …
Die EAT-Lancet-Kommissin hat eine Ernährungsweise zusammengestellt, mit der wir uns
➡️ erstens gesund ernähren können ohne
➡️ zweitens die planetaren Grenzen zu überschreiten
– die „Planetary Health Diet“.
Diese enthält doppelt soviel Gemüse, Hülsenfrüchte (und andere Proteine wie Insekten), Nüsse sowie Algen als unsere mitteleuropäische Ernährunsgweise bis dato.
Wasserknappheitsfußabdruck
In einer Studie errechnet der WWF den sogenannten Wasserknappheitsfußabdruck einzelner Lebensmittel als weiteren wichtigen Indikator eines nachhaltigen zukunftsorientierten Ernährungssystems und kommt zu interessanten Schlüssen:
Viele Produkte werden momentan in Regionen gezüchtet, in denen ein Wassermangel besteht, der durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung noch verstärkt wird. Dies betrifft pflanzliche Lebensmittel stärker als tierische.
Ein anschauliches Beispiel:
➡️ 82% des Wasserverbrauchs für Bewässerung /pro Person und Jahr gehen auf pflanzliche Lebensmittel
➡️ 18% desselben gehen auf tierische Lebensmittel
Mit 58 Badenwannen Wasser/pro Person und Jahr (6,9m3) haben die
🅰️ Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen, Mandarinen etc) den größten Wasserbedarf unter den pflanzlichen Nahrungsmitteln, gefolgt von
🅱️ Reis mit 2,9m3 und Mandeln (2,5m3).
Regional und saisonal am besten
Man kann also sagen, dass tierische Lebensmittel aus heimischer Landwirtschaft weniger wasserintensiv sind als manches pflanzliche Nahrungsmittel. Und dabei sind auch wieder die Futtermittel wie Mais und Soja, meist in wasserknappen Gebieten angebaut, der Fußabdrucktreiber, nicht die Tiere selbst.
Unter dem Aspekt des Wasserknappheitsfußabdrucks würde eine Veränderung unserer Ernährung nach dem „Planetary Health Diet“-System zu einem starken Anstieg des Wasserbedarfs bei der weltweiten Produktion pflanzlicher Lebensmittel aufgrund der erhöhten Nachfrage führen.
Unser pro.earth Fazit: Es gibt kein schwarz-weiß, die vielen Vorteile pflanzlicher Ernährung bergen auch einige Probleme wie den stetig wachsenden Wasserbedarf und die intensiv betriebene Landwirtschaft itself.
Es ist auch sehr erstaunlich, wie wenig Obst und Gemüse aus heimischer Produktion stammen und wie sehr wir uns von Importen abhängig gemacht haben. Eine Entwicklung, die es umzukehren gilt, denn: saisonale heimische Produkte sind immer importierten vorzuziehen. Aber wer ist bereit, auf die wöchentliche Ration Zitrusfrüchte und Reis zu verzichten?
Weiterführende Links
Die gesamte Studie zum Nachlesen findest du unter:
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Landwirtschaft/WWF-Studie-Kulinarischer-Kompass-Wasser.pdf