Großvolumige Elektrolyseanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff aus Wind- und Sonnenenergie entsteht im Burgenland
Im Burgenland wird der bisher größte Elektrolyseur Österreichs entstehen. Aus 300 MW Wind- und Sonnenenergie werden im Vollausbau 40.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert. Damit ist das Projekt – initiiert von Burgenland Energie gemeinsam mit VERBUND und Partnern – auch im europäischen Vergleich eines der größten Wasserstoffprojekte. Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Schritt zur Energieunabhängigkeit und zur Klimaneutralität.
Der hochwertige Energieträger kann vielseitig eingesetzt werden und ermöglicht besonders in der Industrie, wo fossile Energieträger oft nicht direkt durch Strom ersetzt werden können, die Dekarbonisierung. Auch als Speicher kann er in Zukunft eine Rolle spielen, genauso wie in Nischenanwendungen der Mobilität.
„Wir spüren aktuell ganz deutlich, wie gefährlich unsere Abhängigkeit von Energieimporten ist. Deshalb werden wir bei grünem Wasserstoff verstärkt auf die Produktion im Inland setzen. Erst vor wenigen Wochen haben wir mit unserer Wasserstoffstrategie den Grundstein gelegt. Heute können wir schon ein erstes Projekt präsentieren. Das ist ein wichtiger und großer Schritt“, so Ministerin Gewessler.
Burgenland als Vorreiter bei erneuerbarer Energie
„Wir müssen die Potentiale, die Sonnen- und Windkraft bieten, umfassend nutzen. Dazu gehört die Möglichkeit grünen Wasserstoff zu produzieren. Der Verbund ist hier ein wichtiger Partner. Im Vollausbau kann die Anlage mehr als zehn Prozent des gesamten Gasbedarfs der Republik abdecken, ohne jeglichen CO2-Ausstoß. Unser Ziel ist es, bis 2030 nicht nur klimaneutral, sondern auch energieautark zu werden, also sämtlichen Bedarf an Energie aus eigenen Quellen abzudecken. Damit wird es längerfristig auch möglich sein, den Preis für Energie selbst zu bestimmen.“ so Landeshauptmann Doskozil.
Bis 2040 wird die Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Österreich das 4- bis 5-fache des heutigen Gesamtbedarfs betragen. Dieser Bedarf wird durch zunehmende lokale Produktion, aber auch durch Wasserstoff-Importe gedeckt werden.
Stephan Sharma, CEO von Burgenland Energie, Initiator und Ideengeber des Projekts, hält fest: „Wasserstoff ist ein entscheidender Energieträger der Zukunft. Wir befinden uns heute in der größten Energietransformation seit der Erfindung der Dampfmaschine. Wir werden in recht kurzer Zeit Heizen und Mobilität von fossilen Energieträgern auf Strom umstellen. Und das ist gut und richtig so. Statt fossile Rohstoffe zu verfeuern, können wir mit erneuerbaren Energien Strom produzieren und für unsere Bedürfnisse einsetzen. Für jene Lücke, wo Strom kein adäquater Ersatz ist, ist sauber erzeugter Wasserstoff ein hervorragendes Produkt, um Öl und Gas zu ersetzen.“
Die Anlage, die Burgenland Energie und VERBUND gemeinsam im Burgenland errichten, wird in mehreren Stufen gebaut: „Ab 2026 werden wir 9.000 Tonnen grünen Wasserstoff aus burgenländischer Wind- und Sonnenenergie pro Jahr produzieren. In der Vollausbaustufe bis 2030 werden es jährlich 40.000 Tonnen Wasserstoff für Österreich sein, womit wir 400.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einsparen werden.“ erläutert Sharma und unterstreicht, dass es sich damit um das nächste hoch innovative Projekt im Burgenland auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit handle. „Als grünes Technologieunternehmen sind wir bereits heute führend in der Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie in Österreich. Mit diesem Innovationsprojekt veredeln wir burgenländischen Wind- und Sonnenstrom zu Wasserstoff für Österreich.“