Perspektivwechsel in eine blühende Zukunft

Am Anfang war der Größenwahn.

Jeder Erfindung, allen großen Visionen, jeder Pionierleistung und somit jedem großen Erfolg liegt er zugrunde. Wenngleich nicht wahnsinnig positiv besetzt, so ist er es doch, der den epochalen Errungenschaften den notwendigen Zunder geliefert hat.

Er war es wohl, der Ferdinand Magellan und Christoph Lindbergh befeuert hat, sich in halsbrecherische Situationen zu manövrieren.

Er war es auch, der Christoph Columbus die Fahrt zum Ende der Welt versüßt, oder Maria Skłodowska-Curie den Mut geschenkt hat, sich über alle Beschränkungen ihrer Zeit hinwegzusetzen.

Wie kann er uns in eine gute Zukunft geleiten?

Ich habe mich in der letzten Zeit in Zukunftsvisionen vertieft um Rückschlüsse auf ein gegenwärtiges Leben zu ziehen, das diese möglich machen könnte. Immer geht es um, aus heutiger Sicht, utopische Szenerien, die voll von innovativen Treibstoffen, künstlicher Intelligenz, und im Labor erzeugten Lebensmitteln sind. Das behagt mir nicht.

Es wird alles getan, den vermeintlich hohen Lebensstandard unserer Gesellschaft zu erhalten, damit die Gesellschaft und jedes einzelne Individuum nur ja nicht VERZICHTEN muss (obwohl wir es – vielleicht ohne es zu bemerken – auch jetzt schon tun, man denke nur an Dinge wie saubere Luft, Grünflächen, Artenvielfalt, Wintervögel, Zeit, Zukunft, …).

Gut zu sehen ist diese Verzicht-Angst auch in diversen Kommentaren zu unseren Artikeln auf Social-Media. Menschen fühlen sich auf den Schlips getreten oder empfinden es als persönlichen Angriff, wenn man zum Verzicht (und sei er nur auf kleine Aspekte des Lebens wie 10 Grad Waschmaschinentemperatur) aufruft.

Es braucht also den Größenwahn der Pioniere, um uns die Vision eines einfacheren Lebens zu ermöglichen, denn eines ist klar wie das Wiener Hochquellenwasser :

So wie es jetzt ist, kann es mit Sicherheit nicht bleiben.

Es braucht den Mut, die Zukunft neu und in bunten Farben zu denken – Verzicht ist nicht gleichzusetzen mit Mangel, er kann uns neue Lebensqualität geben.

Eine Stadt mit weniger Autos könnte durchaus eine positive, klare Luft atmende, saftig grüne, von Vogelgezwitscher erfüllte Zukunftsvision sein.

Sie zu denken braucht den Größenwahn, der an Großes glauben lässt. Wir haben ihn.