Das Pariser Klimaziel einer maximalen Erwärmung von 1,5 Grad Celsius zu erreichen ist aus heutiger Sicht unrealistisch
Das besagt eine kürzlich von der Universität Hamburg veröffentlichte Studie.
„Fakt ist: Die gefürchteten Kipppunkte könnten die Rahmenbedingungen für das Leben auf der Erde drastisch verändern – für das Erreichen der Pariser Klimaziele sind sie aber zunächst ohne Belang“, sagt CLICCS-Co-Sprecher Prof. Dr. Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie.
Ausschlaggebend für ein Gelingen des abgesteckten Ziels wäre ein gesellschaftlicher Wandel, der vor allem das Konsumverhalten betrifft – dieser vollzieht sich laut Wissenschaftlern der Universität Hamburg viel zu langsam.
Förderlich für den Klimaschutz sind den Angaben zufolge klimapolitische Entscheidungen der UN, Gesetzgebung, Klimaproteste und ein Abzug von Investitionen aus der fossilen Wirtschaft.
Auch das reiche aber nicht für die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels aus. Dennoch müssten sich internationale Initiativen und nicht staatliche Akteure weiter für den Klimaschutz engagieren und Druck auf die Regierungen ausüben. Der soziale Wandel sei entscheidend, um die Erderwärmung zu reduzieren, so die Autoren.
pro.earth-Fazit:
Der gesellschaftliche Wandel ist das Um und Auf – das ist gleichzeitig gute und schlechte Nachricht. Ohne Wertung besagt das: WIR HABEN ES IN DER HAND, ob wir nun wollen oder nicht.
Das Gesamtdokument zur Studie findest du hier.
Der „Hamburg Climate Futures Outlook“ erscheint jährlich. Er analysiert physikalische und gesellschaftliche Dynamiken und prüft, welche Klimazukünfte nicht nur möglich, sondern auch plausibel sind.
63 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Exzellenzcluster CLICCS sind als Autorinnen und Autoren beteiligt. Sie stammen aus unterschiedlichen Disziplinen der Naturwissenschaften und der Sozialwissenschaften sowie aus Ökonomie und Rechtswissenschaft. Sie haben zehn gesellschaftliche Treiber und sechs physikalische Prozesse bewertet. Rund 20 nationale und internationale Reviewer haben ihre Arbeit begutachtet.