Ein Kilogramm Haar kann bis zu acht Kilogramm Öl binden – Friseure der Welt, vereint euch!!
Es klingt fast zu einfach um wahr zu sein – ist aber so. Eine Initiative ist nun dabei , die Dinge logistisch in die Hand zu nehmen – mit gutem Grund.
Da nur wenige Haare für Perücken geeignet sind, landen jährlich Tonnen an Haarresten im Restmüll.
Es stellt sich die Frage, ob es nicht eine sinnvollere Art der Nutzung dieses organischen Stoffs gibt.
Tatsächlich liegt es über 30 Jahre zurück, dass ein amerikanischer Friseur in seiner Garage mit Haarabfällen einen Versuch gestartet hat – und siehe da, seine Vermutung war richtig. Haare können Öl binden.
Weitergedacht, kann diese Tatsache dabei behilflich sein, Seen, Meere und Flüsse zu reinigen.
Verschmutzungen wie Öl, Benzin und Sonnenmilchreste könnten so aus den Gewässern gefiltert werden.
Der französische Verein „Coiffeure Justes“ (faire Friseure) nimmt hier eine Vorreiterrolle ein:
Haarabfall wird in alte Nylonstrümpfe gefüllt, zu Rollen gebunden und wird so als Filter für verschmutzte Gewässer genutzt. Die Haare ziehen das Fett aus dem Wasser. Danach wird der Filter gereinigt und kann bis zu achtmal wiederverwendet werden.
Die Haarfilter finden weltweiten Einsatz
Vor Industriegebieten, in Seen und Gewässern und an Küsten müssen leider immer wieder Öle, Treibstoffreste und Sonnenmilch aus dem Wasser gefiltert werden. Als im Sommer 2019 vor Mauritius ein Frachter auf Grund lief und mehrere Tausend Tonnen Öl verlor, kamen sie zum Beispiel zum Einsatz.
Wie wird das organisiert?
Das Unternehmen „Hair help the Oceans“ mit Sitz in Bückeburg, sorgt für die natürliche Nachhaltigkeit und Logistik.
Die Initiative ist immer noch dabei, sich auch in Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und den Niederlanden zu etablieren und Kooperationspartner zu finden.
Was bedeutet das für den Friseursalon?
Für eine monatliche Gebühr von 21 € zzgl. Mwst. (für Logistik, Administration, Werbemittel, usw.) werden die Haarreste einmal im Monat abgeholt.
Damit kann man etwas wirklich Sinnvolles tun und spart auch noch jede Menge Restmüll.
Zur Anmeldung geht’s hier.