Neuer Weltrekord mit Elektro-Rennwagen
In weniger als einer Sekunde beschleunigte das Gefährt von 0 auf 100 Stundenkilometer. Der Elektro-Rennwagen namens „mythen“ wurde von Studierenden der ETH Zürich und der Hochschule Luzern selbst gebaut und brach damit den bisherigen Beschleunigungsweltrekord. Dazu genügte dem Boliden eine Strecke von nur 12,3 Metern.
Über ein Jahr tüftelten die Studierenden der ETH Zürich und der Hochschule Luzern in jeder freien Minuten an dem Rennwagen. Dabei mussten sie immer wieder Rückschläge überwinden und bei der Entwicklung einzelner Komponenten mehrmals von vorne beginnen. Umso größer war die Freude im Akademischen Motorsportverein Zürich (AMZ), als sie die offizielle Bestätigung von Guinness World Records für «mythen» bekamen. Dieser, gesteuert von Kate Maggetti, brach den bisherigen Beschleunigungsrekord eines Teams der Universität Stuttgart aus 2022 auf dem Innovationspark in Dübendorf, direkt vor ihrer Werkstatt. Dies geschah letzten Herbst und unterbot mit 0,956 Sekunden den vorherigen Rekord um mehr als ein Drittel.
«Die Arbeit am Projekt parallel zum Studium war sehr intensiv. Trotzdem hat es sehr viel Spass gemacht, mit den Kolleginnen und Kollegen immer wieder neue Lösungen zu finden und das im Studium theoretisch Gelernte in die Praxis umzusetzen. Und natürlich ist es eine absolut einmalige Erfahrung, an einem Weltrekord beteiligt zu sein», sagt Yann Bernard, verantwortlich für die Motoren.
«Bei einem Beschleunigungsrekord spielt aber nicht nur die Leistung eine wichtige Rolle, sondern auch, wie man die Kraft effektiv auf den Boden übertragen kann», erklärt Dario Messerli, verantwortlich für die Aerodynamik. Um das nur 140 Kilogramm schwere Fahrzeug mit 240 kW (326 PS), am Boden zu halten, entwickelten die Studierenden eine Art Staubsauger, der das Fahrzeug an den Boden saugt und für die notwendige Bodenhaftung sorgt.
Das AMZ wurde von Studierenden der ETH Zürich gegründet und bietet anderen Studierenden die Möglichkeit, ihr erworbenes theoretisches Wissen in einem hochkomplexen technischen Umfeld in die Praxis umzusetzen. Bereits zweimal hat das AMZ-Team zuvor den Beschleunigungsweltrekord für Elektroautos aufgestellt – einmal 2014 und erneut 2016, bevor sie es an die Universität Stuttgart verloren.
Titelfoto: Alessandro Della Bella/ETH Zürich