Äthiopien stoppt Import von Verbrennern

Da dort keine Verbrenner gebaut werden, bedeutet das ein totales AUS. Die Gründe dafür sind vielschichtiger als man glauben würde.

 

Ein Importverbot für Dieselfahrzeuge und Benziner im südostafrikanischen Land bedeutet de facto das Aus für den Verbrenner.

Laut Verkehrsminsiter Alemu Sime wolle man damit „grüne Transportlösungen“ im Land vorantreiben. Dem entsprechend soll nun die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ausgebaut werden.

Äthiopien setzt jüngst auf Wasserkraft. Zum Beispiel staut der Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) den Nil und hat derzeit eine Leistung von 750 MW. Sind alle geplanten Turbinen in Betrieb, soll die Leistung bis zu 6000 MW erreichen.

 

Wirtschaftliche Hintergründe

Ob nun Umweltschutzgründe im Fordergrund standen oder nicht – der Schritt ist ein guter.

Dennoch ist zu bemerken, dass Äthiopien wirtschaftliche Schwierigkeiten hat. Aufgrund von fehlenden Devisen ist der Import von Benzin problematisch.

Im Moment fließen dafür jährlich etwa 5,6 Mrd. € aus Äthiopien ins Ausland ab.

Elektrische Energie ist in Äthiopien weitaus günstiger zu erzeugen. Verkehrsminister Sime erklärte dazu, dass das Land zudem ein „Unterstützer des grünen Wandels“ sei.

Außerdem hat sich Äthiopien bis 2050 das Ziel gesetzt, klimaneutral zu wirtschaften.

Das Verbrenner-Verbot könnte auch eine Strategie der Regierung sein, die heimische Industrie schützen. Zumal Diesel- und Benzinfahrzeuge bislang häufig gebraucht aus der EU importiert werden. Manchmal stammen sie auch von indischen Herstellern. Für Elektrofahrzeuge gibt es eine eigen Produktion, unter anderem unter Beteiligung von Hyundai, Volkswagen und Lada.