Neue Regelung zum Schutz von indigenem Wissen
Schon einmal von Biopiraterie gehört? Eine weit verbreitete Angelegenheit, der die Mitglieder der UNO-Organisation für geistiges Eigentum (WIPO) einen Riegel vorschieben möchten.
Die Bedeutung von Biopiratierie laut Wikipedia:
„… die kommerzielle Weiterentwicklung natürlich vorkommender biologischer Materialien, wie zum Beispiel pflanzliche Substanzen oder genetische Zelllinien, durch ein technologisch fortgeschrittenes Land oder eine Organisation ohne eine faire Entschädigung der Länder bzw. Völker, auf deren Territorium diese Materialien ursprünglich entdeckt wurden“
Nun, nach mehr als 20 Jahren Verhandlung, wurde ein Vertrag zur Regelung dieses Missstandes unterzeichnet.
Er besagt, dass die mit Profit verknüpfte Aneignung von genetischem Material und teils jahrtausendealtem Wissen angemeldet, als geistiges Eigentum gesehen werden und entschädigt werden muss.
Firmen müssen ab jetzt angeben, woher ihr Material stammt.
Diese Anmeldung eines Patents muss dem Herkunftsland zur Prüfung vorgelegt werden, welches dann entscheidet, welche Genehmigungen und Beteiligungsverträge abgeschlossen werden müssen.
Konkret geht es hierbei um Medikamente, Kosmetika und vieles mehr.
Zum Beispiel ist für die Waschung von Jeans ein Enzym notwendig, das aus Salzseen Kenias oder Tansanias kommt, es kann unter extremen Bedingungen arbeiten und ist aus der Jeansproduktion nicht mehr wegzudenken – die Größe dieses Marktes zu beschreiben ist unnötig.
Die Steviapflanze wird in Südamerika schon seit sehr langer Zeit zum Süßen verwendet.
Das Wissen über eine gewisse Wirkung von Organismen wird genutzt, es kommt zu einer Aneignung von Wissen und Material, ohne dass die Urheber davon profitieren können.
Das soll jetzt anders werden.
Ein denkwürdiger Abschluss
Die Unterzeichnung des Vertrags, der Länder unterstützt, die wenig Mittel besitzen, sich gegen die Ausbeutung ihres geistigen Eigentums zu schützen, ist ein Denkwürdiger Moment.
Sobald 15 der 193 WIPO-Mitgliedsstaaten den Vertrag ratifiziert haben, tritt er in Kraft.