„Pedal to Empower“ am Weltfahrradtag
Der Weltfahrradtag am 3. Juni würdigt die Bedeutung des Fahrrads und macht auf seine Vorteile aufmerksam – ein einfaches, erschwingliches, sauberes und umweltfreundliches nachhaltiges Verkehrsmittel. Das Velo trägt zu sauberer Luft und weniger Lärm sowie Verkehrsstaus bei und macht Bildung, Gesundheitsversorgung und andere soziale Dienste für die schwächsten Bevölkerungsgruppen besser zugänglich. Ein nachhaltiges Verkehrsmittel, das das Wirtschaftswachstum fördert, Ungleichheiten abbaut und gleichzeitig den Kampf gegen den Klimawandel unterstützt, ist von entscheidender Bedeutung für die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung.
IST-Situation Österreich
Die meisten Alltagswege werden laut ÖAMTC zwar nach wie vor mit dem Auto zurückgelegt, obwohl
- fast 20 Prozent davon kürzer als 2,5 km,
- 40 Prozent kürzer als 5 km und
- mehr als 60 Prozent kürzer als 10 km sind
und mit dem Fahrrad daher bequem bewältigt werden könnten. Seit 2009 hat die Zahl der E-Bikes exponentiell zugenommen, während die Gesamtzahl der jährlich verkauften Fahrräder über die vergangenen 15 Jahre nahezu konstant geblieben ist.
2009 – 12.000 E-Bikes verkauft (2,6% aller verkauften Fahrräder)
2023 – 219.000 E-Bikes verkauft (52% aller verkauften Fahrräder, was eine Steigerung von rund 1.700% darstellt)
(Quelle: VSSÖ)
Es fehlen anreizbasierte Maßnahmen in Österreich
- Vielfach fehlen sichere Radwege zwischen Gemeinden
- Es fehlen auch direkte Verbindungen vom Umland in die Städte
- Der Transport im öffentlichen Verkehr ist heute stark eingeschränkt und sollte massiv ausgebaut werden
- Es fehlen vielerorts sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, sowohl am Wohnort als auch am Arbeitsplatz
- Die zur Verfügungstellung öffentlicher Ladepunkte würde ebenfalls neue Anreize setzen, um vom Auto auf das Rad umzusteigen
Dennoch hat es Wien im Jahr 2019 auf die Liste der 20 radfreundlichsten Städte Europas auf den 9. Platz geschafft! Dies kannst du unter Copenhagenize nachlesen.
Förderung für (Elektro-)Fahrräder des Klimaschutzministeriums
Seit 2. April 2024 können Betriebe, Vereine, Gemeinden und auch Privatpersonen wieder um Förderung ansuchen – auch für seit März gekaufte Räder. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Bundesförderung um 50 Euro durch das BMK erhöht.
- Für (Elektro-)Transporträder beläuft sich die maximale Fördersumme damit auf 900 Euro
- Für (Elektro-)Falträder auf 500 Euro
- Betriebe und Gemeinden werden bei der Anschaffung von mindestens fünf E-Bikes außerdem mit bis zu 300 Euro pro Rad unterstützt.
Die Bundesförderung ist mit maximal 30 Prozent bzw. maximal 50 Prozent (bei Privatpersonen) der förderfähigen Kosten gedeckelt und wird bei günstigen Fahrrädern entsprechend reduziert.
Hier kann man die Fördereinreichung vornehmen.
Vorteile des Radfahrens
Dabei bietet das Radfahren viele Vorteile, über die wir gerade in den letzten Tagen auch vermehrt berichteten. Dazu zählen:
Gesundheitliche Vorteile
Die Gesundheit (Herz-Kreislaufsystem, Lungenfunktion uvm) wird verbessert, Krankheitstage verringern sich, die Psyche hellt sich auf und Stress wird abgebaut. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist eine sichere Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer auch ein Weg zu mehr gesundheitlicher Gerechtigkeit. Für die ärmsten Stadtbewohner, die sich oft kein privates Fahrzeug leisten können, können Gehen und Radfahren eine Form der Fortbewegung sein und gleichzeitig das Risiko von Herzkrankheiten, Schlaganfällen, bestimmten Krebsarten, Diabetes und sogar des Todes verringern. Jedes Jahr sterben über drei Millionen Menschen durch mangelnde Bewegung weltweit, weshalb ist die Förderung der Bewegung ein zentrales Thema für die WHO ist.
Vorteile für das Klima
Radfahren ist eine umweltschonende, CO2-einsparende Alternative zum Autofahren, noch dazu ohne Lärm und Abgase zu produzieren oder fossile Brennstoffe zu verbrauchen. Darüber hinaus benötigt ein Radfahrer wesentlich weniger Fläche als ein Auto. Es bietet ein enormes Potenzial in der Mobilitätswende. Radfahren erfüllt darüber hinaus die Kriterien vieler der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele.
Wirtschaftliche Vorteile
Während das Autofahren einer Volkswirtschaft Kosten verursacht, spart man mit dem Radfahren Kosten ein. Auch als Einzelperson ist die Haltung eines Fahrrades wesentlich günstiger als die eines Autos.
Gleichstellung
In vielen Gesellschaften auf unserem Globus werden die meisten Wege noch zu Fuß zurückgelegt. Die Initiative „Pedal to Empower“ will auf den großen Mobilitätsbedarf in ländlichen, strukturschwachen Regionen aufmerksam zu machen. Dabei liegt der Fokus auf Frauen und Mädchen, die keinen Zugang zu Transportmitteln haben.
Radfahren ist also nicht nur gesund, sondern auch klimatauglich, gerecht und kosteneffizient.