Hitze trifft sozial Schwächere am meisten
Immer wieder betonen wir, dass der Thematik Klimawandel auch eine große soziale Komponente innewohnt. Nun haben Forschende der Universität Wien festgestellt, dass städtische Überhitzung untere Einkommensschichten stärker trifft.
Die prächtig begrünten Einkaufsstraßen in den Vierteln mit horrenden Quadratmeterpreisen helfen den Betonwüsten in den einkommensschwächeren Teilen einer Stadt nicht.
Diese Diskrepanz muss zum Thema gemacht werden zumal auch in Österreich bereits mehr Menschen an Hitze als im Straßenverkehr sterben.
Träge Maßnahmen wie weniger Individualverkehr oder Beton sind akut nicht die Lösung, so Umweltgeowissenschaftler und Co-Leiter des Forschungsverbundes, Thilo Hofmann.
Wie in allen Unterbereichen des großen Themas ist auch hier rasches Handeln unbedingt notwendig.
Was tun?
Umleitung kühlender Luftströme und Steigerung des Wohlbefindens müssen oberste Prämisse haben. Darunter fallen relativ einfache Maßnahmen wie Schaffung von Wasserflächen, Ruheplätzen und Begrünungen, die in ungefähr 5 Minuten erreichbar sind.
Sämtliche Maßnahmen müssen ineinander greifen um Kühle in einkommensschwächere Gegenden zu leiten. Wohlhabende Städter wohnen ohnehin meist in den grüneren Gegenden.
Dass dieser Umstand in ganz Europa Thema ist, ist laut einer Studie mit Beteiligung der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) nun auch wissenschaftlich erfasst.
Zusammenhang zwischen Besuch von Naherholungsgebieten und individuellem Wohlbefinden
Maßnahmen, die sozial vulnerable Personen beim Zugang zu Naherholungsgebieten unterstützen, bieten deshalb eine einfache Möglichkeit für die Verbesserung der Gesundheit der Stadtbevölkerung.
In Wien zum Beispiel ist die, ans U-Bahnnetz angebundene, Donauinsel ein leuchtendes Positivbeispiel.
Der Zusammenhang von Wohlbefinden, Hitze, Gesundheit und Einkommen ist evident und muss in unser Denken und in politische wie stadtplanerische Entscheidungen eingebunden werden. Wir haben es in der Hand!