Wien und die Artenvielfalt
Die Stadt Wien verfolgt eine Biodiversitätsstrategie. Die Wiener Bevölkerung wird eingeladen, ein aktiver Teil davon zu werden und dabei jede Menge Spaß zu haben. Die sogenannten „Meet and Greets“ sollen den richtigen Umgang mit der Natur fördern und durch praktische Beispiele verdeutlichen, wie Biodiversität funktioniert.
Ein besonderes Highlight der Initiative ist die Schafschur am 19. Juni von 15 bis 18 Uhr auf den Steinhofgründen – ein faszinierendes Spektakel für die ganze Familie. Am 28. Juni (Paradiesgründe) und am 27. September (Salzwiese) jeweils von 15-18 Uhr lädt Klimastadtrat Czernohorszky gemeinsam mit der Stadt Wien – Umweltschutz zum Besuch auf den Weiden Wiens ein. Expert*innen informieren vor Ort zu Themen rund um Wiesen, Beweidung, Biodiversität und Klimaschutz.
Meet and Greet mit Wiens Biodiversität
„Weg von der Theorie hin zur lebensnahen Praxis – genau das passiert bei unseren Meet and Greets auf Wiens Weideflächen. Gemeinsam mit Expert*innen wird der Zusammenhang von Biodiversität und Klimaschutz anhand unserer Weideflächen nähergebracht“, erläutert Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Biodiversität ist das Fundament unseres Ökosystems. Ernährung, Gesundheit und Bewältigung von Umweltgefahren hängen von ihr ab. Genau dieses Fundament wollen wir den Wiener*innen näherbringen und stärken.“
Seitens der Stadt Wien werden insbesondere jene Wiesen beweidet, die aufgrund ihrer Steilheit, ihrer Bodenverhältnisse oder als Streuobstwiese schwer zu bewirtschaften sind. Vorrangiges Ziel dieser Beweidung ist die Erhaltung und Förderung der Lebensraum- und Artenvielfalt. Als Weidetiere werden genügsame Mehrnutzungsarten in Muttertierhaltung von Landwirt*innen eingesetzt.
„Die Beweidung durch Schafe ermöglicht eine naturnahe Bewirtschaftung schwer zugänglicher Flächen und hilft, die Vielfalt dieser artenreichen Wiesen zu erhalten“, führt Abteilungsleiter Michael Kienesberger der Stadt Wien – Umweltschutz aus. „Extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden gehören nicht nur zu den artenreichsten Lebensräumen, sie dienen auch dem Wasserrückhalt, dem Temperaturausgleich und ihre Böden tragen zum Klimaschutz bei.“
Wiens Biodiversitätsoffensive
Die Stadt Wien hat mit der Wiener Wald- und Wiesen-Charta und den dazugehörigen Aktionsplänen für Artenvielfalt, Wald und Gewässer entscheidende Schritte zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität gesetzt. Die Bewahrung und Wiederstellung natürlicher Lebensräume durch die Erhaltung und Erweiterung von Wäldern, Wiesen und Parks, die Vergrößerung von Schutzgebieten und die Renaturierung zuvor anderweitig genutzter Flächen – dazu hat sich die Stadt Wien verpflichtet.
„Mit den Maßnahmen schützen wir die Umwelt aber auch unsere Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit. Die naturschonende Beweidung ist ein zentrales Element für Biodiversität, Bodengesundheit und Klimaschutz. Was bereits mit Landwirt*innen und Expert*innen betrieben wird, können die Wiener*innen nun selbst erleben. Wer informiert ist, kann aktiv dabei helfen die Biodiversität zu erhalten.“, so der Klimastadtrat.
Humus der Wiesen speichert Kohlenstoff
Bei dieser nachhaltigen Weidehaltung wird Kohlenstoff als Humus im Boden gespeichert und fördert so die Bodenfruchtbarkeit. Jede zusätzliche Tonne Humus im Boden entlastet die Atmosphäre um circa 1,8 Tonnen CO2.
Auf Flächen der Stadt Wien wird derzeit mit Schafen, Ziegen und Rindern beweidet. Die meisten Tiere gehören Landwirt*innen. Eine Beweidung in Wien erfolgt bisher auf folgenden Flächen: Teile der Donauinsel, Bahnhof Breitenlee, PV-Anlage Schafflerhof, Alte Schanzen, Lainzer Tiergarten, Steinhofgründe, Paradiesgründe, Salzwiese, Kellerberg und Adolfstorwiesen.