Die Schirmherrinnen des Gartens

Zu unseren absoluten Lieblingspflanzen zählen die unzähligen Doldenblüten-Pflanzen. Dabei mögen wir wirklich alle. Auch wenn nicht alle gerne bei uns wachsen.  Leider. Dafür aber andere. Die sich einfach wild in den Garten gesät haben. Und andere, die wir bewusst pflanzten. Wir lieben sie so, weil sie einerseits sehr hübsch und andererseits unglaublich beliebt bei der Insektenwelt sind. Beobachtet man die Blüten für kurze Zeit, kann man ein ständig Kommen und Gehen erkennen. Sie bilden mit ihren über andern Pflanzen schwebenden Schirmen auch einen wunderbaren Kontrast in Staudenbeeten. Und auch im Winter sehen sie attraktiv aus.

 

Der deutscher Gärtner Jörg Pfenningschmidt schreibt, dass auf einer Pastinake 573 Besucher und auf einem Fenchel 877 Insekten im Laufe eines Tages gezählt wurden! Unglaublich wunderbar, finden wir #Beetschwestern!

 

Manche Schirmherrinnen sind einjährige Vagabunden, andere bleiben jahrelang und werden immer stattlicher. Sie sollten auf jeden Fall in keinem Garten fehlen. Am besten heimische Sorten. Obwohl es auch wirklich spannende anders beheimatete gibt. Müssen wir zugeben. Wir finden, solange man genügend heimische Pflanzen für die Insektenwelt anbieten, können dazwischen ruhig auch hier fremde Pflanzen stehen. Traurig finden wir #Beetschwestern Gärten, in denen so gut wie keine heimischen (Wild-)pflanzen vorkommen. Und von denen gibt es genug. Kirschlorbeer-, Thujen-, Raseneinöden. Wir halten dagegen. Lassen zu. Mähen nicht. Akzeptieren auch chaotische Ecken. Brennessel. Denn das ist es, was Leben gebärt.

 

Kurzer Exkurs …. Wir sind vor kurzem von einer Dame gefragt worden, wie sie denn mehr Lebensraum für Schmetterlinge in ihrem Garten schaffen könnte. Die Antwort war sehr einfach: Ein wildes Eck mit Brennessel zulassen. Heimische Gehölze wie den Purgier-Kreuzdorn setzen. Mehr braucht es nicht. So nun aber zurück zu den wunderbaren Schirmherrinnen unserer Gärten.

 

Echter Bergfenchel                                          Mischung mit Wiesenkerbel und Petersilie                                                              Petersilie

 

Welche Gartenpflanzen gehören u.a. zu dieser Gruppe dazu?

  • Viele Kräuter, wie
    • Dille,
    • Kümmel,
    • Petersilie,
    • Liebstöckel,
    • Anis,
    • Süßdolde,
    • Kerbel

 

  • Gemüsesorten wie
    • Karotte (Möhre) – wir haben sie extra stehen lassen, um im zweiten Jahr die wunderbaren Blüten zu sehen …. da ist Geduld gefragt ….
    • Fenchel,
    • Pastinake

 

  • Zierpflanzen wie
    • Bronzefenchel,
    • Haarstrang,
    • Engelswurz
    • Sterndolde,
    • Silge – dazu gehört die größte Doldenblüte der Welt Selinum wallichianum, die aus dem Himalaya stammt
    • Knorpelmöhre,Wilde Möhre
    • Schafgarbe

Unsere Erfahrungen

Wir haben gute Erfahrungen mit dem Echten Bergfenchel, der aus dem Mittelraum stammt und sich rötlich färbt, mit Wiesenkerbel, Petersilie und Dille. Die Sterndolden wollten bei uns leider nicht gerne wachsen. Auch die heimische Engelswurz und die Wald-Engelswurz überlebte nicht lange. Denn nicht jeder Standort passt für jede Pflanze.

Wir versuchten den Giersch, der ebenfalls hübsche Dolden bildet, durch Engelswurz einzudämmen und die Blühdauer dieses Fleckens zu verlängern- dieser Versuch scheiterte (und so manche andere auch). Wir haben Katzenminze zum Giersch gesetzt, dieser überlebte bis dato, weil er ebenso schnell wächst wie der Giersch, aber dieses Jahr ist er viel weniger kräftig als die letzten Jahre.

 

 

Es gibt einige giftige Arten

Manche Arten sind sehr giftig, wie der berühmt-berüchtigte Gefleckte Schierling (Conium maculatum).

Aber auch die chinesische, sehr hübsche Rote Engelswurz  (Angelica gigas) ist giftig.

Sehr gefährlich ist auch Kontakt mit dem Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum). Diesen sollte man sich keinesfalls in den Garten setzen! Sie ist eingeschleppt worden und verbreitet sich bei uns stark, wird allerdings mittlerweile intensiv bekämpft. Es gibt allerdings den sehr attraktiven und für den Garten geeigneten Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium).

Und die Blüten der Hundspetersilie (Aethusa cynapium), die oft mit der echten Petersilie verwechselt werden, sind ebenfalls giftig.

 

Wir #Beetschwestern wünschen euch viel Freude mit eurem summenden Garten mit vielen Schirmherrinnen!!!