Wie gesundheitsschädlich ist Nagellack?
Nagellack gehört zum Sommer wie Radieschen auf ein Butterbrot. Bis vor kurzem habe ich mir über diese vermeintliche Harmlosigkeit keinerlei Gedanken gemacht – nach dem Genuss eines Instagram Posts zum Thema fand diese Sorglosigkeit ein jähes Ende. Die Schadstoffbelastung von Nagellacken ist immens und durchaus besorgniserregend.
Es gibt ihn seit den 1930er Jahren. Als Abfallprodukt der Autolackindustrie sagt er der farblichen Tristesse von Generationen den bunten Kampf an – der Nagellack.
Da man bis zu einer 2015 von der amerikanischen Duke University und der Non-Profit-Organisation EWG veröffentlichten Studie dachte, die Hornschicht des Nagels sei undurchlässig, war der Nagellack lange Zeit ausgenommen aus dem Gesundheitsdenken.
Nun ist bekannt, dass er die DNA verändern und zu Unfruchtbarkeit führen kann
Der bunte Cocktail aus Formaldehyd, Toluol, Dibutylphthalat und Triphenylphosphat kann zu massiven Gesundheitsrisiken führen. Diese Stoffe gelten zum Teil als entzündungs- und sogar krebserregend, fortpflanzungsgefährdend, schwer gesundheitsgefährdend und, und, und….
Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden.
Wenn wir aber nun wissen, wie schädlich handelsüblicher Nagellack ist, wollen wir eher unseren Fokus darauflegen, was wir denn tun können, um hübsche Nägel ohne Gesundheitsgefährdung tragen zu können. Dafür gibt es nämlich eine Kennzeichnung.
Worauf können wir achten?
Um die Welt der Nagellacke durchsichtiger zu machen, wurde eine Kennzeichnung entwickelt, die Konsumenten hilft zu wählen, welcher Belastung sie sich aussetzen wollen:
- 3-Free: Ohne Formaldehyd, Toluol und Dibutylphthalat (DBP) – drei Stoffen, die auf deinem Körper absolut nichts verloren haben.
- 5-Free: Zusätzlich zu den oben genannten Chemikalien enthalten diese Lacke weder Formaldehydharz und Campher.
- 7-Free: Wir erhöhen um Xylol und Ethyltosylamid – alles Inhaltsstoffe, die wir nicht haben wollen.
- 8-Free: Hier wird zusätzlich auf Parabene verzichtet.
- 10-Free: Zusätzlich ist diese Form frei von Blei und Aceton.
- 12-Free: Triphenylphosphat (TPHP) und tierische Inhaltsstoffe werden zusätzlich ausgeschlossen.
- 16-Free: Titandioxid und Duftstoffe kommen weg.
- 20-Free: Den so zertifizierten Nagellack können wir tatsächlich ohne Bedenken verwenden, zu den bereits genannten 16 Chemikalien kommen Hydrochinon, Karmin, weitere Phthalate, Glykolether der Serie E, Gluten, Carbon Black, Methylisothiazolinon und MEHQ/HQ.
Es gibt also durchaus Alternativen. Man muss es nur wissen.