Die zwölf Gestaltungsprinzipien der Permakultur
Die beiden Australier David Holmgren und sein Schüler Bill Mollison begründeten in den 1970er Jahren die Kultur der nachhaltigen Entwicklung, die sogenannte Permakultur. Diese Denkweise basiert auf zwölf Prinzipien, die wir auf alle Lebensbereiche anwenden können. Wir #Beetschwestern versuchen verstärkt, diese in unsere nachhaltige Art des Gärtnerns miteinzubeziehen und wollen sie euch daher heute vorstellen.
Für die beiden Australier bilden die folgenden drei ethischen Grundsätze die Basis jeden Handelns, und zwar „Trage Sorge für die Erde (Care for the earth)“, sowie „Trage Sorge für die Menschen (Care for the people)“ und „Teile fair und setze Grenzen für Konsum (Fair share)“. Permakultur arbeitet immer mit der Natur und nicht gegen sie. Daher ist es besonders wichtig, zuallerst für sich selbst zu definieren, was man mit seinem Stück Erde oder Balkon eigentlich will und dann helfen einem die 12 Gestaltungsprinzipien für die erfolgreiche Umsetzung.
1.Prinzip: Beobachte und handle
Zuerst gilt es natürliche Systeme und Kreisläufe zu studieren und zu verstehen, um dann in dem zu gestaltenden Bereich, in diesem Fall der Garten oder die Terrasse, funktionierende naturnahe Kreisläufe zu gestalten, die sich selbst regulieren und die Ressourcen hervorbringen, die wir erzielen wollen.
2.Prinzip: Sammle und speichere Energie
Dies bedeutet, die vorhandenen Ressourcen langfristig zu nutzen und zu erhalten – im Gegensazu zu kruzfristiger Ertragsmaximierung. Energie meint alle Arten von Ressourcen, wie Sonnenenergie, Wasser, gesunde Böden, mehrjährige Pflanzen.
3. Prinzip: Erwirtschafte einen Ertrag
Ein System, das von Anfang an einen Ertrag, einen Gewinn oder sofortige Rendite generiert, wird gesünder wachsen, eher kopiert werden und motivierender sein als einer, der sich erst später gewinnbringend auswirkt.
Prinzip 4: Wende Selbstregulierung an und lerne aus dem Feedback
In Permakultursystemen reguliert sich vieles selbst und braucht möglichst wenig Arbeit. Positive Prozesse sollen erkannt und gefördert werden. Je weniger wir in Prozesse eingreifen müssen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, Funktionierendes zu stören.
Prinzip 5: Nutze erneuerbare Ressourcen und Leistungen
Nachwachsende, erneuerbare Rohstoffe wie Pflanzen, Tiere, lebendiger Boden und Wasser bleiben uns langfristig erhalten, solange wir die Quelle nicht vergiften. Diese können wir somit dauerhaft nutzen, ohne dem Wirt zu schaden.
Prinzip 6: Produziere keinen Abfall
Es geht darum Wege zu finden, Umweltverschmutzung und Abfälle zu vermeiden und Stoffe so oft es geht weiter- und wiederzuverwenden: refuse, reduce, reuse, repair, recycle (dt. verzichten, vermindern, wiederverwenden, reparieren, recyceln).
Prinzip 7: Gestalte zuerst Muster und dann Details
Während die ersten sechs Prinzipien auf einzelne Elemente eingehen, tendieren die nächsten sechs Prinzipien, das Gesamte aus einer ganzheitlichen Perspektive zu betrachten. Das Erkennen von und Verstehen von übergeordneten Mustern in der Natur ist eine wichtige Vorstufe im Planungsprozess. Hier gilt es wiederum von der Natur abzuschauen. Das klingt etwas abgehoben, daher ein Beispiel: Die Einteilung des Permakulturgartens in unterschiedliche Nutzungszonen ausgehend von einem Zentrum (zB dem Haus) aufgrund der Sonneneinstrahlung usw. ist ein solches Planungsmuster.
Prinzip 8: Integrieren statt ausgrenzen
Ein System ist mehr als seine Teile. So sind viele verschiedene Elemente, die zusammenarbeiten, besser, alss wenige, die einander konkurrenzieren. Dabei werden Elemente eines Systems so angeordnet, dass jedes den Anforderungen der anderen Elemente dient und die Produkte der Anderen aufnehmen kann. Hier ein Beispiel: die „Drei Schwestern“ Mais, Bohnen und Kürbis versorgen sich gegenseitig mit Nährstoffen und Rankhilfen.
Prinzip 9: Nutze kleine und langsame Lösungen
Im Gegensatz zu „Größer ist besser“ geht man bei Permakultur davon aus, die Dinge im Kleinen in aller Ruhe anzugehen, um sich nicht selbst zu überfordern. Diese Lösungen sind in the long run effizienter und nachhaltiger als schnlle große. Das entspricht uns sehr.
Prinzip 10: Nutze und schätze die Vielfalt
Je mehr Vielfalt, desto geringer ist die Schädlingsanfälligkeit, Abhängigkeit von Jahrezeiten und Marktschwankungen und der Verlust bei Ausfällen einer Art.
Prinzip 11: Nutze Randzonen und schätze das Marginale
Übergangs- oder Randzonen sind spannende Bereiche, wo verschiedene Bedingungen aufeinander treffen. Flussufer sind zB eine Randzone, eine spannende Schnittstelle zwischen Wasser und Land. Diese Randzonen zu nutzen, kann Systeme produktiver und stabiler machen.
Prinzip 12: Nutze und reagiere kreativ auf Veränderungen
Alles ist im Wandel. Deswegen müssen unsere Systeme flexibel sein, um auf Veränderungen reagieren zu können. Nur so können sie dauerhaft überleben. So machen klimatische Verändernungen den Anbau neuer Kulturen möglich