Zu Gast auf Erden – wo stehen wir in unserer Beziehung zur Natur

Viele von uns – und das ist vielleicht noch untertrieben – nehmen sich als getrennt von der Natur wahr. Wir befinden uns in unseren vier Wänden und gehen hinaus in die Natur oder machen in ihr Urlaub, konsumieren sie als Mittel zu Entspannung oder zum Lustgewinn. Ein Umdenken könnte uns auf ganz neue Wege bringen.

 

Solange wir uns als getrennt von der Natur, als Gast auf Erden, als mit der Natur in Beziehung stehende wahrnehmen, ist auch alles, was wir zu ihrem Schutz tun, unser guter Wille und als Bonuspunkt auf unserem Karmakonto zu verzeichnen.

Würden wir uns aber als Teil von ihr sehen, wären alle Bemühungen von mehr Selbstverständlichkeit getragen und ich gehe sogar so weit, zu sagen, es wäre es wohl nie so weit gekommen.

 

Eins-Sein

Unsere Art zu leben ist seit vielen Generationen ziemlich unnatürlich, darum ist es auch völlig verständlich, dass wir den Bezug von uns zur Natur nicht mehr herstellen können.

Anders ist das bei Naturvölkern, die sich als Teil des Ganzen wahrnehmen und als solcher anders durchs Leben gehen als wir Gäste.

 

Gast auf Erden

Als Gäste sollten wir versuchen, die Erde nach unserem Verlassen unbeschadet zurückzugeben. Vielleicht wäre die beste Lösung sogar, wir wären gar nicht da.

In einer Beziehung wäre diese Sicht der Dinge in höchstem Maße ungewöhnlich. Als Gast ist die Distanz zum Gastgeber immer gegeben, man nimmt sich als getrennt von der Umgebung wahr.

Wenn es um unsere Beziehung zur Natur oder unser Dasein auf Erden geht, wäre es heilsam, das einmal zu überdenken.

Als ich ein Gespräch im Radio zu diesem Thema gehört habe, wurde in mir eine Lawine losgetreten, die mich atemlos machte. Die Spezies Homo Sapiens ist seit Jahrtausenden damit beschäftigt, sich von der Natur abzugrenzen – mit Erfolg schwingen wir uns sogar über sie und nehmen uns als glorreiche Krönung der Schöpfung wahr – an Selbstbewusstsein mangelt es uns ja sichtlich nicht.

 

Innen- und Außenraum

Im Innenraum unserer sprichwörtlichen vier Wände ziehen wir uns zurück, sind wir geschützt – glauben, wir sind außerhalb der Natur. Doch das ist ein Trugschluss.

Die häufiger auftretenden Extremwetter der letzten Jahre führen uns das eindrucksvoll vor Augen. Die Natur kommt herein in unseren geschützten Raum und nimmt ihn in Besitz.

Dabei ist alles Natur – auch wenn das Wasser aus dem Wasserhahn und die Luft, zum Fenster hereinkommt. Denken wir doch einmal darüber nach…