Mitten in der Hitzewelle – wie machen wir unseren Garten hitzefit?

Heute hat es 35 Grad und mehr. Wir befinden uns hier gerade mitten in einer Hitzewelle. Unsere Gärten, unsere Pflanzen sind nun in einer Ausnahmesituation. Die hohen Temperaturen, Trockenheit und Wind machen ihnen zu schaffen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass dies zum neuen „Normal“ im Sommer geworden ist. Was können wir also tun, um unsere Gärten resistenter dagegen zu machen?

 

Der Ansatz, dass ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem der Trockenheit elegant den Garaus machen könnte ist in Zeiten von Rekordtiefstständen des Grundwassers einfach nicht verantwortungsvoll – das ohne Ende (wohl aber zurecht) überstrapazierte Wort NACHHALTIG möchten wir schon gar nicht mehr verwenden – sagen wir, Bewässerungsanlagen sind einfach nicht zukunftstauglich.

Nun ist es uns ein Anliegen, unsere Gärten robuster und hitzebeständiger zu machen, doch wo könnten wir beginnen. Hier unsere erprobten Tipps:

 

Regenwasser auffangen

Erste Regel lautet, das, was da ist zu nutzen, sprich: Regenwasser, das periodenweise ja in kurzer Zeit in rauen Mengen vom Himmel fällt, aufzufangen und für Topfpflanzen, Blumenkästen oder andere Bereiche, die Gießwasser in Haushaltsmengen erfordern, zu nutzen.

 

Mentale wie physische Loslösung von englischem Rasen

Unsere Wiesen können einfach keine Golfplätze – deren Existenz in Zeiten wie diesen ohnehin massiv zu hinterfragen ist – mehr sein, auch wenn es manche Zeitgenossen noch so schmerzt.

Darf die Wiese länger sein, schützt sie den Boden vor der Austrocknung und ist robuster. Alternativ könnte das Anlegen einer Blumenwiese angedacht werden.

Von großzügiger Bewässerung mit Schlauch oder Rasensprenger ist abzusehen. Besonders letzterer ist ja durch Verdunstung ein Wasserverschwender ohne Nutzen der Extraklasse.

Du wirst sehen, deine Wiese ist sehr widerstandsfähig und erholt sich in der Regel schnell wieder, auch wenn sie einmal vergilbt.

 

Wie lege ich eine Wildblumenwiese an?

 

Nicht zupfen

Auch wenn es noch so verlockend wäre, halte dich mit dem Zupfen trockener Blätter zurück, sie bieten immerhin etwas Schatten und schützen die Pflanze. Wenn sie ausgezupft werden, wird das Nachwachsen des nächsten Blatts eingeleitet – im Rahmen einer Hitzewelle kommt das nicht immer zu einem guten Ende.

 

Wenn gießen, dann richtig

Gegossen wird morgens. Abends könnte das Gießen Schnecken anlocken. Außerdem eher intensiv gießen und dafür nicht so oft.

 

Wie wird mein Garten langfristig hitzefit?

Schatten

Schaffe Schatteninseln – das geht mit Hilfe von Schirmen oder Segeln, auch Tarnnetze geben einen wunderschönen, durchlässigen Schatten mit interessanten Lichtspielen und sind nicht so windanfällig wie ein Segel. Wir raten von Abdeckungen, die Stauhitze erzeugen könnten dringend ab.

Der angenehmste Schatten, den man sich überhaupt vorstellen kann, kommt aber immer noch von einem Baum, darum raten wir zum Pflanzen von robusten, dem Standort entsprechenden Sorten. Das tut auch dem Gesamtklima gut.

 

Pflanzen setzen, die mit Hitze umgehen können

Eines ist sicher, zurückverwandeln wird sich das Klima in den nächsten tausend Jahren wohl nicht, darum möchten wir euch ans Herz legen, die Pflanzen, die ungeeignet für die Hitze sind gegen robustere heimische Sorten auszutauschen. Das bringt langfristig Erleichterung.

In unseren Gärten haben sich bewährt:

  • Wollziest
  • Nachtkerze
  • Kugeldistel
  • Steinquendel
  • Spornblume
  • Wolfsmilcharten
  • Mittagsblume
  • Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Dille usw.
  • Lavendel
  • Alte Rosensorten
  • Wilde Möhre
  • Perovskia
  • Margarite
  • Flammenblumen
  • Echter Wein
  • Brombeere
  • Schafgarbe

Um ein paar zu nennen. Es hängt natürlich davon ab, wieviel Sonne die Pflanzen bekommen und auch wie der Boden beschaffen ist.

 

Insgesamt möchten wir euch wiedermal innig ans Herz legen, ganz im Sinne der Regeln der Permakultur, MIT den neuen Gegebenheiten zu leben und nicht DAGEGEN. Eure #Beetschwestern.