Energie spenden mit neuer Bedeutung
Österreichweites Pilotprojekt testet neue Art des Spendens und versorgt 100 armutsgefährdete Familien unentgeltlich mit Strom. Weitere Energiespender*innen sind gesucht.
Die Energiepreise sind durch Inflation und Teuerungskrise in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Armutsgefährdete Haushalte sind davon besonders betroffen. Die Energiegemeinschaft Österreich startet nun in Kooperation mit der Caritas ein Pilotprojekt zur Unterstützung von Betroffenen.
In einem ersten Schritt werden 100 Haushalte sowie ausgewählte karitative Einrichtungen mit gespendeter erneuerbarer Energie versorgt. Ein Wasserkraftwerk und zahlreiche kleine sowie einige größere Photovoltaik-Anlagen werden im laufenden Jahr mindestens 400.000 Kilowattstunden an armutsbetroffene Haushalte und soziale Einrichtungen verteilen.
„In unserer täglichen Caritasarbeit begegnen wir vielen Menschen, die durch die Teuerungen massiv unter Druck geraten sind und große Schwierigkeiten dabei haben, die gestiegenen Energiekosten zu bewältigen“, sagt Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.
Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit der Energiegemeinschaft Österreich und hoffen, dass mit der Unterstützung vieler Energiespenderinnen und -spender möglichst viele armutsbetroffene Menschen entlastet werden können.
Die Caritas Kärnten und Caritasdirektor Ernst Sandriesser waren von Anfang an in die Entwicklung eingebunden: Die Menschen sparen beim Einkaufen oder bei der Freizeit, aber bei den Energiekosten kann am wenigsten gespart werden. Das Prinzip, überschüssige Energie – etwa aus Photovoltaik-Anlagen -, direkt an Bedürftige zu spenden, ist eine geniale Idee von Initiator Matthias Nadrag, den ich seit vielen Jahren kenne. Die Kooperation wird vielen Menschen in Österreich helfen.
Das innovative Projekt stellt über eine Bürgerenergiegemeinschaft sicher, dass überschüssige Energie, z. B. aus Photovoltaik-Anlagen, direkt an Menschen in Not gespendet wird. Dadurch entsteht ein hoher Nutzen, da die Energie ohne Zwischenhändler und mit minimalem Verwaltungsaufwand bei armutsgefährdeten Familien ankommt.
Das Projekt erstreckt sich schon in der Pilotphase über ganz Österreich, sodass allerorts Photovoltaik-Betreiber anstelle von niedrigen Einspeisetarifen mittels einer Energiespende Nutzen stiften können. Auch große Kraftwerksbetreiber können einen kleinen Teil ihrer Einspeisung dem guten Zweck widmen.
Unser Ziel ist es, noch heuer über 1 Million Kilowattstunden Strom an Bedürftige zu verteilen
, so Matthias Nadrag, Initiator von Energiegemeinschaft Österreich. „Langfristig wollen wir einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Energiearmut in Österreich leisten.“
Im Rahmen der Kooperation sollen nach und nach weitere armutsbetroffene Familien in das Projekt aufgenommen werden, sodass kontinuierlich mehr Menschen von dieser nachhaltigen Initiative profitieren können. Energiegemeinschaft Österreich und die Caritas setzen sich damit gemeinsam für eine gerechtere und für alle zugängliche Energiewende ein.