Südkorea recycelt beinahe 100 Prozent seiner Lebensmittelabfälle
Ein beeindruckendes Ergebnis, das Müll zur Ressource werden lässt. Dank KI, strikter Trennung, Gebühren, einschlägiger Bildung und Strafen erzielt Südkorea diese hohe Quote an Wiederverwertung.
Hier werden Glas, Plastik, Metall und Lebensmittelabfälle penibel in separaten Behältern entsorgt und fast vollständig weiterverwertet.
High-Tech-Tonnen
Der Biomüll wird in Südkorea zum großen Teil in High-Tech-Tonnen gesammelt. Dem voraus geht allerdings ein ausgeklügeltes System, das allen Südkoreaner:innen zunächst zugänglich gemacht werden muss.
So kommen zum Beispiel Kartoffelschalen in den Lebensmittelabfall, Zwiebelschalen aber in den Restmüll.
Die Tonne wird mit einer Karte entsperrt und berechnet gleich die jeweiligen Gebühren. Entwässert man seine Abfälle sorgfältig, wiegen und kosten sie im Endeffekt weniger.
Die Alternative für die meisten Koreanerinnen und Koreaner sind spezielle Bioabfallsäcke.
Geplant ist allerdings eine flächendeckende Versorgung mit ektronischen Kübeln im ganzen Land.
Wie funktioniert das?
Südkorea entsorgt beinahe fünf Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr. Damit beträgt die Recyclingrate nahezu 100 Prozent.
Südkorea ist somit nach dem Weltabfallindex des slowakischen Unternehmens Sensoneo an der Weltspitze.
Die übrig gebliebenen Lebensmittel werden in Recyclinganlagen verarbeitet. Eine davon ist zum Beispiel im Hanam Environmental Complex. Dort werden pro Tag 3300 Tonnen Lebensmittelabfälle gereinigt, gemahlen und zu Tierfutter verarbeitet.
Strafen
Zweifelsohne ist der finanzielle Aufwand für diese Herangehensweise an Müll sehr hoch. Seit 20 Jahren investiert die südkoreanische Regierung rund 700 Millionen Euro pro Jahr.
Das Recyclingprogramm umfasst immerhin auch die Produktion von Biogas aus Lebensmittelabfällen.
Somit schafft Südkorea die Basis für jede Kreislaufwirtschaft, die für unsere Zukunft unbedingt anzustreben ist. Das setzt natürlich ein besonders konsequentes Mülltrennen voraus.
Um das zu gewährleisten, werden hohe Strafen (bis zu 700 Euro) für widerrechtliches Mülltrennen ausgesetzt. Anders geht das wohl nicht.
Südkorea könnte mit diesen vorbildlichen Bemühungen vielleicht auch anderen Ländern zeigen, dass ein nahezu 100 Prozent Recycling möglich ist.