Kompost – Der Gärtnerinnen Gold

Momentan müssen wir #Beetwschwestern recht viel zurückschneiden. Abgeblühte Rosen, Stauden, Kletterpflanzen, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen und dergleichen. Diese Überreste, etwas zerkleinert, landen neben unseren organischen Küchenabfällen auf unserem Komposthaufen. Und werden dort zu wunderbarer Erde, die dann wiederum unsere Beete verbessert. Wir können nur jedem empfehlen, einen Komposthaufen anzulegen. Wer eine Terrasse oder einen Balkon sein eigen nennt, kann stattdessen eine Wurmkiste aufstellen.

 

Der eigene Kompost ist eine wunderbare Düngerquelle, die uns kostenlos zur Verfügung steht. Aber aus eigener Erfahrung wissen wir #Beetschwestern, dass man einige Fehler machen und statt humoser, nach Wald riechender Erde einen stinkenden Gatschhaufen oder einen nicht verrottenden Berg an Pflanzenresten im Garten stehen haben kann.

 

Worauf sollten wir also achten?

Der richtige Standort

  • Der Standort für den Komposthaufen sollte halbschatttig sein,
  • mit offenem Boden nach unten (ncht versiegelt), damit Bodenlebenwesen einwandern können und
  • eventuell mit Nagergitter versehen, damit Mäuse und dergleichen fern bleiben.
  • Man sollte ihn in einem gewissen Abstand zu Nachbarn aufstellen, die sich dadurch gestört fühlen könnten, wobei ein gut belüfteter Komposthaufen nicht unangenehm riecht.

 

Der passende Behälter

Je nach Größe des Gartens sollte auch der Kompostbehälter variieren. Um ihn umschichten zu können, wären zwei oder drei offene Kompostrahmen sehr praktisch, doch nicht überall ist Platz dafür. Man kann auch einen sogenannten Schnellkomposter verwenden, dieser ist sehr kompakt und platzsparend.

 

 

Was darf auf den Komposthaufen?

  • Kleinere Äste – am besten wäre es diese zu häckseln oder mit dem Rasenmäher kleinschreddert (wie der britische TV-Gärtner Monty Don dies macht)
  • Laub und Staudenschnitt
  • Gemüse- und Obstreste
  • trockener Rasenschnitt – bei noch feuchtem Rasenschnitt muss man diesen mit anderem Material vermischt auf den Haufen verteilen, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Masse zu einem Gatschklumpen verkommt
  • Eierschalen
  • alte Erde

 

T I P P: Man muss grünes Material mit braunem Material (Äste oder Karton) im 
Verhältnis 50:50 mischen, damit der Kompost sich richtig umsetzen kann!

 

Diesen Tipp haben wir vom britischen Kultgärtner Monty Don von „Gardener’s World“ übernommen und er funktioniert! Seitdem wir #Beetschwestern regelmäßig zerkleinerte Eierkartons und andere Kartonabfälle dem Kompost beimengen, zersetzt sich der Haufen viel besser – ohne gatschig zu werden!

Was darf NICHT auf den Komposthaufen?

  • Essensreste – diese locken Ratten und Mäuse an und sind nicht gut Kompostierbar, allerdings für die Wurmkiste z.T. schon geeignet
  • behandeltes Holz
  • beschichtetes Papier
  • Katzenstreu
  • Pflanzenabfälle von erkrankten Pflanzen und solchen, die mit Schädlingen befallen sind – diese bitte in der Restmülltonne entsorgen!

 

Kompostierung beschleunigen

Normalerweise dauert es 9-12 Monate, bis aus den Abfällen guter Kompost wird. Man kann dies allerdings auch beschleunigen. Im Handel gibt es dazu einige Produkte. Man kann aber einen Kompostbeschleuniger auch selbst herstellen, zum Beispiel mit einer Beinwell- oder Brennesseljauche, die man dann auf den Kompost verteilt. Die Gärung dieser Jauche ist allerdings sehr geruchsintensiv, wie wir selbst bereits erfahren haben – also nichts für schwache Nasen und/oder Nachbarn!

Die zweite Methode ist 500 Gramm Zucker mit einem Hefewürfel in lauwarmem Wasser aufzulösen und dann mit einer vollen Grießkanne gemischt über den Komost zu verteilen. Dies regt die Zerkleinerung durch Mikroorganismen an.

Durch die entsprechende Wärmeentwicklung im Komposthaufen kann man erkennen, ob die Zersetzung gut funktioniert. Diese Phase nennt sich Heißrotte. Dabei steigen die Temperaturen im Haufen auf bis zu 70 Grad! Nach dieser Phase kühlt das System wieder ab, die Kaltrotte beginnt, in der Kleinstlebewesen den Haufen besiedeln und ihn weiter zersetzen.

 

 

Anmerkung: Nachdem das Thema für uns #Beetschwestern so wichtig ist, wollen wir euch nochmals diesen, letzten Sommer erstmalig erschienenen Artikel, ans Herz legen!