UN-Zukunftsgipfel gegen existenzielle Bedrohungen
„Multilaterale Lösungen für ein besseres Morgen“ – so lautet das Motto des UN-Zukunftsgipfels (Summit of the Future), der während der 79. Generalversammlung am 22. und 23. September 2024 in New York stattfinden wird. Ziel des Zukunftsgipfels ist die Verabschiedung eines Zukunftspakts (Pact for the future). Der Pakt soll drängende internationale Fragen aufgreifen, die Umsetzung der Agenda 2030 beschleunigen sowie Reformen verschiedener Teile des UN-Systems voranbringen.
„Wohin wir auch schauen, bietet sich das gleiche Bild: Entfesselte Konflikte und Gewalt verursachen schreckliches Leid, geopolitische Spaltungen grassieren, Ungleichheit und Ungerechtigkeit finden sich allerorten und untergraben Vertrauen, verschärfen Missstände und liefern dem Populismus und dem Extremismus neue Nahrung. Jahrhundertealte Probleme wie Armut, Hunger, Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit und Rassismus nehmen neue Formen an.“ erklärt UN-Generalsekretär Antonio Guterres anlässlich des dieses Wochenende stattfindenden Zukunftsgipfels.
Er erklärt weiter: „Zugleich sind wir neuen und existenziellen Bedrohungen ausgesetzt, die von unkontrollierbarem Klimachaos und Umweltzerstörung bis hin zu Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) reichen, die sich in einem ethischen und rechtlichen Vakuum entwickeln. Mit dem Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen in diesem Monat erkennen wir an, dass die Lösungen für alle diese Probleme in unserer Hand liegen. Wir brauchen jedoch ein Systemupdate, wie es nur die Führungsverantwortlichen auf globaler Ebene bewirken können.“
„Wir können die Zukunft unserer Enkelkinder nicht mit einem System aufbauen, das für unsere Großeltern gebaut wurde.“
UN-Generalsekretär Antonio Guterres
Der Zukunftspakt, also das Ergebnis des Zukunftsgipfels, wird aus fünf Teilen bestehen:
Wie geht’s danach weiter?
Nach dem Gipfel wird sich der Schwerpunkt auf die Umsetzung der im Zukunftspakt enthaltenen Empfehlungen und Zusagen verlagern.
- Im November wird Aserbaidschan Gastgeber der UN-Klimakonferenz (COP29) sein, auf der die Klimafinanzierung ganz oben auf der Tagesordnung stehen wird
- im Dezember findet in Botswana die UN-Konferenz über Binnenentwicklungsländer statt, auf der nach Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung gesucht wird
- und im kommenden Juni werden in Spanien auf der Internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung (Ffd4) die Bemühungen um eine Reform der internationalen Finanzarchitektur (einschließlich der Gremien wie Weltbank und Internationaler Währungsfonds, die darüber entscheiden, wie und zu welchen Bedingungen Darlehen, Zuschüsse und technische Hilfe für Entwicklungsländer bereitgestellt werden) verstärkt.
Unser pro.earth.Fazit:
Die Themenliste dieses Zukunftsgipfels klingt sehr ambitioniert und zu gut um wahr zu sein. Auf theoretischer Ebene in einem Plenarsaal darüber zu reden ist doch etwas ganz anderes, als die Massenvernichtungswaffen weltweit tatsächlich abzurüsten und auf diese Drohmöglichkeit zu verzichten. Besonders angesichts der sehr gespannten Lage. Es ist auch bereits bekannt, mit welchen Maßnahmen und Geldmitteln die Klimakrise zu bewältigen wäre, aber die Umsetzung hinkt dem Wissen massiv hinterher. Dennoch hoffen wir, dass dieser Zukunftsgipfel positive Auswirkungen zeigen wird.
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