Die kühle Jahreszeit nähert sich mit Riesenschritten. Wir holen wieder unsere warmen Jacken und Mäntel hervor und nehmen die Winterdecken aus ihrer Sommerpause, vielleicht kaufen wir aber auch noch ein. Bevor wir uns für das „Naturprodukt“ Daunen entschließen, sollten wir ein paar Dinge über sie wissen.

 

Daunen sind in den letzten Jahren wieder vermehrt verwendet worden, ein natürliches Füllmaterial, das uns in Wärme hüllt. Es hat allerdings einen Schönheitsfehler: Viele Gänse werden am lebendigen Leib gerupft, um an die wertvollen Daunenfedern zu gelangen. In der EU ist dies prinzipiell verboten, außer, ja außer in der Zeit der natürlichen Mauser der Vögel. Ein noch zu schließendes Schlupfloch.

Die meisten unserer Daunen werden aus Ländern wie Polen, Ungarn und vor allem China importiert. Dort ist die Lebendrupfung normal. Es gibt auch kein Tierschutzgesetz. In unserer globalisierten Welt kann man so gut wie nicht ausschließen, Daunen aus Lebendrupfung zu verwenden. Zu undurchsichtig ist der Markt. Dies bedeutet unglaublich schmerzvolles Tierleid für die betroffenen Vögel. Und das mehrfach, weshalb es bei Fabriksbesitzern so beliebt ist. Ein weiterer Vorteil: je öfter die Gänse gerupft werden, desto höher wird die Qualität der Daunen. Leider gibt es diesbezüglich noch keine Kennzeichnungspflicht für Daunenbettwäsche & Co.

 

Was kann ich als KonsumentIn tun?

  • Daunen meiden und auf Alternativen ausweichen – bei Steppjacken und -mänteln steht auf der Innenseite immer das Füllmaterial genau drin. Im Jahr 2019 hat die Stiftung Warentest mehrere alternative Materialien in Bettdecken getestet. Dazu gehörten Naturstoffe wie Kamelhaar, Merinowolle und Hanf sowie Kunstfasern wie Polyester und Lyocell. Im Test schnitten die Naturfasern etwas atmungsaktiver als die Kunstfasern ab, andererseits punkteten die Kunstfaserstoffe deutlich bei der Haltbarkeit und waren leichter. Beim Preis waren die Naturfasern teurer als die aus Kunststoff. Diese sind allerdings aus ökologischer Sicht bedenklich, weil sie aus erölbasierter Erzeugung stammen. Manche Hersteller verwenden mittlerweile recycelte Kunststofffasern.

 

  • Falls doch Daunen, dann beziehen Sie ausschließlich Produkte, die mit Gütesiegeln wie z.B. Responsible Down Standard (RDS), Global Traceable Down Standard (TDS) oder Downpass (für Bettwäsche) zertifiziert sind. Sowohl RDS als auch TDS wurde in Zusammenarbeit mit Outdoorbekleidungsmarken ins Leben gerufen und verfolgt die Lebenskette zurück bis zu den Elterntieren. In den letzten Jahren ist das Bewußtsein bei den Herstellern diesbezüglich stark gewachsen.