Auf der Mauer, auf der Lauer… Schluss mit lustig – oder: Invasion der Chinesischen Reiswanze
Ich persönlich habe bereits einen an Hysterie grenzenden Wahnsinn entwickelt, der mir mittlerweile meine Fenster nicht mehr öffnen lässt, denn wenn die Sonne drauf scheint, sitzen mindestens fünf grüne Käfer an der Scheibe oder am Rahmen – bereit zum Eindringen in mein geliebtes Zuhause. Trotz meiner Vorsicht, fühlen sie sich in all meinen Räumen pudelwohl und brummen durch die Gegend. Gestern hat sich eine in meinen Haaren verfangen – das war der Höhepunkt.
Jetzt herrscht Krieg.
Da sie milde Winter und heiße Sommer liebt, bleibt sie mittlerweile gerne bei uns. Sie richtet Schaden in der Landwirtschaft und im Garten an, ist aber in erster Linie ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, der monoton durch unsere Wohnungen brummt.
Gekommen um zu bleiben
Die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) ist in Österreich und Teilen Deutschlands ein neu auftretender Schaderreger, der Schäden an einem sehr breiten Spektrum von Wirtspflanzen hervorrufen kann. Durch sogenannte Saugschäden kommt es an zahlreichen Gemüse-, Obst- und Ackerkulturen zu Fleckenbildung, aber auch zu Verkorkung und Deformation.
Ursprünglich stammt die Grüne Reiswanze aus Ostafrika und wurde, wie so viele, mit dem Warenhandel zu uns gebracht.
Da ihr das Klima in unserer Region immer besser gefällt, bleibt sie und vermehrt sich hemmungslos.
Was tun?
Die Pflanzen nach Eiern, Larven oder Nymphen (Jungtieren) zu untersuchen wird in jedem Forum und Bericht als erstes angeführt – das funktioniert vielleicht auf Balkonkästen, aber ab der Größe eines Schrebergartens wird’s schwierig. Von Landwirtschaftlichen Flächen ganz zu schweigen.
Ich persönlich halte diese Methode also für nicht durchführbar, zumal sich diese fiesen Grünen Eindringlinge wohl auch nicht von Begrenzungen durch Gartenzäune beeindrucken lassen werden. Wenn also der liebe Herr Nachbar nicht einsammelt, kommen seine Reiswanzen vielleicht zu mir und feiern Partys? Das wäre ja noch schöner.
Insektizide kommen für mich nicht in Frage – würden aber laut Forenfachsimplern – besonders im Erwachsenenalter ohnehin nichts helfen.
Dann bleibt noch die Möglichkeit eines natürlichen Widersachers – als sich mir diese auftat, wollte ich losjubeln. Dann habe ich gelesen, dass man „einfach“ nur (am besten schwangere) Schlupfwespen auf die Eier der Grünen Reiswanze setzen muss, damit diese ihre Eier drauflegt und die Reiswanzen damit nicht schlüpfen können. Echt jetzt?! AUF die Eier? Somit entpuppte sich auch diese Möglichkeit als irrelevant.
Bleibt nur, auf einen Frost- und Niederschlagreichen Winter zu warten… die einzige Lösung für all unsere Probleme.
Für das Monitoring der Grünen Reiswanze wird um Hinweise zum Vorkommen gebeten. Zum Formular geht’s hier.