Thermische Sanierung und Artenschutz
Diese beiden Themen sind wichtig für bewussten Umgang mit den Herausforderungen unserer Zeit, aber nicht unbedingt vereinbar, denn manche (geschützte) Arten sind durch Sanierungsarbeiten ernsthaft gefährdet. Das erfordert Fingerspitzengefühl, das bei großen Bauvorhaben vielleicht nicht so leicht aufzubringen ist.
In Mehrparteienhäusern kann das große Populationen betreffen. Zwergfledermäuse und Mauersegler sind besonders betroffen, aber auch Rauch- oder Mehlschwalben, Sperlinge oder Turmfalken.
Nur drei lose Eternitplatten reichen als Versteck für bis zu 50 Fledermausweibchen mit ihren Jungen. Ein Dachboden kann bis zu 3.000 Tiere beheimaten.
Wer den Ablauf einer Großbaustelle kennt, kann sich vorstellen, dass die wenigsten Bauherren wie in einem Best-Practice-Beispiel des Umbaus eines Wohnbaus in Wien 10, das Flügge-Werden der kleinen Mauersegler abwarten (können).
Dennoch gibt es realistische Maßnahmen, die den Tieren helfen können, Unterschlupf zu finden.
Nistkästen als Ersatzwohnung anbringen
Ursprüngliche Felsenbewohner wie Mauersegler brüten in Höhen ab 6 Meter. Für sie könnten speziell für ihre Bedürfnisse zugeschnittene Nistkästen in entsprechenden Höhen angebracht werden.
Spezielle Traufenkästen bieten eine gute Möglichkeit. Sie können unauffällig unter einer Dämmschicht untergebracht werden und fallen optisch nicht auf.
Hohlräume schaffen
Verschiedene künstliche Spaltenquartiere stehen zur Anbringung an der Hausmauer bzw. in der Fassade zur Verfügung.
Bei der Fledermaus ist der Schutz vor Sonnenlicht und Wind ein Thema. Dazu sind die Ritzen abgedichtet.
Wechselquartiere an unterschiedlich ausgerichteten Fassaden anzubringen ist hilfreich falls es den Tieren zu heiß oder kalt wird.