Wie Tiny Forests das urbane Klima verbessern sollen

Alles, was TINY ist, ist irgendwie hip. So auch der Tiny Forest, dessen Beliebtheit so rasant wächst wie er selbst. Angeblich wächst dieser Mini Wald auf Mini Flächen in maximalem Tempo und bringt gleichzeitig eine maximale Anzahl an Lebewesen hervor. Wir wollen das näher beäugen!

 

Ein Wald, der zehnmal schneller wächst, 30-mal dichter und 100-mal artenreicher ist als herkömmliche Wälder. So zumindest sollte das laut Shubhendu Sharmas Ted Talk   funktionieren.

Dabei zeigt er ein Bild von einer Fläche von nur sechs PKW-Parkplätzen mit 300 Bäumen darauf, die eine Dichte aufweisen, dass ein Durchdringen unmöglich scheint.

Warum sollte das funktionieren?

 

Die Miyawaki-Methode

Der japanische Botaniker Akira Miyawaki hält sich bei seiner Methode an einige wenige Parameter, die zunächst erstaunlich klingen.

Einheimische Sträucher und Bäume werden auf engstem Raum gepflanzt (durchschnittlich drei Setzlinge auf einen Quadratmeter). Aus der Natur der Sache heraus, konkurrieren sie um das Sonnenlicht und streben in rasantem Tempo in die Höhe. Dies funktioniert natürlich besonders gut in nährstoffreicher, feuchter Erde. Sie gibt den Setzlingen zusätzliche Starthilfe.

Die Anhänger der Miyawaki-Methode behaupten, dass sie das Wachstum der Bäume um das Zehnfache beschleunigen kann.

Das würde also heißen, dass in nur zehn Jahren ein vermeintlich hundert Jahre alter Wald entsteht. Akira Miyawaki hat die Methode bereits in den 1970er-Jahren erfunden. Nun, könnte sie uns den großen Zielen um einiges näherbringen.

Weltweit sind Tiny Forests im Vormarsch von Südostasien über Lateinamerika bis Kanada und schließlich Europa gibt es bereits Referenzprojekte.

Kleinsäuger, Vögel und Insekten sollen sie Heimat bieten, sie binden CO₂ und verbessern die Luftqualität – und das auf minimalem Raum.

Das könnte die Lösung für manche urbane Hitzeinseln sein.

Natürlich gibt es aber auch Kritiker wie zum Beispiel den indischen Umweltschützer Yellappa Reddy: „Es ist keine gute Idee, Pflanzen zu einer derart schnellen Fotosynthese zu zwingen“, sagt er obwohl oder vielleicht weil seine Heimat Indien inzwischen eine Miyawaki-Hochburg geworden ist.

Wir hoffen, dass es funktioniert. Es könnte eine gute Lösung sein für manche Teilbereiche sein.