Resteverwertung de luxe – der Scheiterhaufen
Schon seit meiner Kindheit freue ich mich riesig, wenn Striezel oder Brioche überbleibt – manchmal kaufe ich aber sogar extra einen Zopf, weil der Duft von Zimt und Äpfeln in Kombination mit flaumigen Teigschichten einfach eine unwiderstehliche Mischung ergibt.
Äpfel sind die Fuhrmänner, die uns unbeschadet von einer Jahreszeit in die nächste (auf den ersten Blick vielleicht weniger geliebte) transportieren. Dabei tun sie ihr bestes, uns bei Laune zu halten. In meinem Fall gelingt das auch.
Sobald sie im Spiel sind, ist die winterliche Würze nicht weit und schon bin ich versöhnt mit kürzer werdenden Tagen, zunehmender Düsternis und abnehmenden Temperaturen – mehr noch, sie bringen die Freude auf diese Zeit mit sich.
Wenn es um Resteverwertung geht, wird diese sofort durch ihr Mitwirken geadelt. In meinem Fall ist es wie oben beschrieben: Ich plane die Resteverwertung beim Einkauf ein und hoffe auf Reste – bereits bei der Lebensmittelbeschaffung.
Nun wollen wir aber keine Zeit verlieren und die Köstlichkeit mit dem gar nicht so romantischen Namen voller Freude zaubern. Es fehlt nur noch der passende Soundtrack (Ausgangspunkt meines Hörverlaufs diesmal ist Billie Eilishs BIRDS OF A FEATHER), Schürze (bei mir: Blaudruck aus dem Hause Koó) und für jene, die Wert darauf legen, der passende Lippenstift-Farbton (für mich heute: Rossy, Trinny London).
… und so geht’s
ca. 500g Striezel (oder sonstwas)
4 Eier
½ l Milch
80g Zucker
Vanillezucker
5 Äpfel
Zimt, Zucker zum Bestreuen, Butter für die Pfanne
🍎 eine Auflaufform mit Butter bestreichen
🍎 aus Eiern, Zucker, Vanillezucker und Milch die sogenannte Kanarimilch anrühren
🍎 Äpfel in Scheiben hobeln und mit Zimt verfeinern
🍎 den Striezel in dünne Scheiben schneiden, Stück für Stück in das Milchgemisch einweichen und den Boden der Pfanne auslegen
🍎 eine Schicht Äpfel darauf, dann wieder Striezel und so weiter
🍎 mit einer Schicht Striezel abschließen, die restliche Kanarimilch darübergießen und bei 190 Grad (Ober-/Unterhitze) für ca. 45 Minuten ins Rohr
Und dann nur noch genießen…