Erntedank neu gedacht: Wie dankbar sind wir für die heurige Ernte?
Ein Jahr voller Naturkatastrophen geht dem Ende zu. Nun, bevor der Winter ins Land zieht gilt es in nahezu allen Kulturen, für die Ernte dankbar zu sein. 2024 ist das etwas schwierig zumal die Erträge stark zurückgegangen sind. Vielleicht eine Gelegenheit, Erntedank zu überdenken.
Starkregen, Spätfrost und Dürre machen es der Bauernschaft nicht leicht, ein in allen Farben üppig leuchtendes Fest, das der Dankbarkeit über die Ernte Ausdruck verleihen soll, auszurichten. Erntedank im Jahr 2024 macht eher nachdenklich und eine Frage drängt sich auf:
Wie soll das weitergehen?
Die Böden haben genug von uns und unserem Egoistischen Tunnelblick auf den höchstmöglichen Ertrag pro Quadratzentimeter. Gemeinsam mit dem Klima präsentieren sie uns die Rechnung für viele Jahrzehnte der Ausbeutung. Nun ist es an der Zeit, Landwirtschaft neu zu denken.
In Deutschland ist der Ernteertrag von Getreide in diesem Jahr von 42 Millionen Tonnen im Vorjahr auf 39,3 Millionen Tonnen gesunken. Die Verschlechterung betrifft dabei allerdings nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität. Die zum Teil starken Niederschläge gelten als Hauptfaktor für diesen Umstand.
Eines wird immer klarer: So wie es ist wird und kann es nicht bleiben.
Der neueste Klimabericht erläutert das in einer noch nie dagewesenen Klarheit.
Aktueller Klimabericht: Am Rande einer unumkehrbaren Klimakatastrophe
Was ist jetzt zu tun?
Es wäre wohl nahezu genau das Gegenteil von dem, was im Moment in Europa passiert.
Hier spielt die Politik auf Zeit – sie ist es allerdings, die wir überhaupt nicht zur Verfügung haben.
Die allgemeine Lage verlangt schnelles und effizientes Handeln hin zu maximaler Emissionseindämmung, Erhaltung der Artenvielfalt, Ausbau der erneuerbaren Energien, sofortiges Beenden der High-Speed Bodenversiegelung, Erweiterung von Natur- und Meeresschutzgebieten, etc. – Leider entscheidet ein großes Kollektiv immer wieder gegen diese Maßnahmen und pocht auf altbewährte Lösungen.
Es ist Zeit zu erkennen:
Wir sind das Problem und die Lösung gleichzeitig. Unsere Kaufentscheidungen machen den Markt, die Kreuze auf unseren Stimmzetteln machen die Zukunft.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.