Wofür steht der Herbst? – Lass leichten Herzens los!

Jedes Jahr führt er uns mit unbeirrbarer Härte die Vergänglichkeit vor Augen. Zugegeben, er taucht sie liebevoll in weichzeichnende Nebelschwaden oder strahlend goldenes Licht – dennoch, nie im Jahr wird uns der Kreislauf allen Seins so eindrucksvoll demonstriert wie zu dieser Jahreszeit.

 

Ist dieser Umstand beängstigend? – Ich finde, ein Vorteil des Älterwerdens ist, er verliert seinen Schrecken.

 

Die Kunst des Loslassens

Vielleicht ist es einfach so, dass das fortschreitende Alter uns einige Übungsaufgaben in Sachen Loslassen gibt. Also, warum nicht proaktiv einmal damit beginnen, loszulassen, was uns nicht (mehr) zum Wohlbefinden gereicht.

 

Mach es wie der Herbst, lass los!!!

 

große Erwartungen

Sei so gnädig und nachsichtig zu dir wie du zu deinem/deiner besten Freund:in wärst. Wir haben es uns antrainiert, verständnisvoll und nicht mehr so streng mit unserem Umfeld zu sein – es ist an der Zeit, diese liebevolle Nachsicht auch auf uns selbst anzuwenden.

 

die Vergangenheit

So leichtfüßig wie der Herbst die Blätter einfach fallen lässt, so leicht könnten auch wir uns von Erinnerungen, Freundschaften, Menschen trennen, die ein Ungleichgewicht in uns auslösen, die nur abladen, nicht aufnehmen, die nur nehmen und keinerlei Interesse am Investment in unsere Beziehung haben. Die wir nur mehr aus Gewohnheit in unserem Leben festhalten. Zu verinnerlichen, dass es Wegbegleiter auf Zeit gibt – nicht mehr und nicht weniger – kann da wahnsinnig hilfreich sein.

 

alte Gewohnheiten

Es ist in vielerlei Hinsicht an der Zeit, unsere Gewohnheiten zu hinterfragen. Die Zeiten ändern sich und wenn wir das nicht tun und uns ewig an etwas festhalten, das so nicht mehr zeitgemäß ist oder in unser Leben und die Bedürfnisse, die unsere Lebensphase mitbringt, oder die den Zeichen der Zeit entsprechen, passen, kostet das Energie und bringt uns nicht weiter.

Das verlangt uns manchmal einiges an Flexibilität und Umdenken ab, denn wir alle wissen, so wie es ist, kann es in vielerlei Hinsicht einfach nicht weitergehen.

 

unnützen Konsum

Von Gütern über Fernseh- oder Radioberieselung, Fleisch bis hin zu Social-Media könnten wir sicher auf einiges verzichten und davon auch noch, finanziell oder mit der Freiheit der eigenen Gedanken, profitieren.

An Wochenenden nur so viel einzukaufen, wie man auch tatsächlich braucht, könnte der Anfang einer derartigen Übung, die deine Welt verändern könnte, sein. Diese Angewohnheit geht irgendwann in Fleisch und Blut über und überträgt sich auf andere Lebensbereiche.

Weniger ist mehr – diese Worte sind alles andere als leer.