Von kultureller Nahversorgung und Gedanken zum Klimaschutz
Wie kann es weitergehen? Was haben wir zu verlieren? 2024 taucht SOHO in Ottakring in Fragen der Klimagerechtigkeit und der demokratischen Aushandlung ein, initiiert gemeinschaftsbildende künstlerische Prozesse und regt die Freude am Tun an.
„Lieber keine Atmosphäre als ein Warten darauf, dass sie besser wird.“
So ähnlich könnten die Gedankengänge jener sein, die sich zum Mars hingezogen fühlen, um mit viel Geld und ewigem Leben einen Absprung von einer kaputten Erde zu wagen. Das ist beispielhaft für ein medial gern verbreitetes menschliches Verlangen nach Technik basierter Macht, über die „kleine“ Welt hinaus die Natur zu beherrschen.
Zum Glück sind andere Geister von einer Treue zum irdischen Dasein, bescheideneren Gedanken und Ehrfurcht vor der Endgültigkeit beseelt.
Andererseits: wer kann es sich leisten, sich um eine Balance zwischen den Welten, die in einem großen Ganzen zusammenwirken, zu kümmern? Bequemlichkeit und Gewohnheit, Wut und Zorn, Furcht und Resignation, Alltagssorgen oder Desinteresse, Profitgier und Machtstreben stehen da ganz nah an der Tür und großen gesellschaftlichen Würfen entgegen.
Was uns erwartet
In der Ausstellung „Eine kollektive Reise zu Klimagerechtigkeit: gemeinsam lernen, gemeinsam handeln“ werden komplexe Beziehungen von historischen, sozialen und wirtschaftlichen Ursachen der gewachsenen Ungerechtigkeiten, die eng mit ökologischen Entwicklungen in Zusammenhang stehen, mittels zeitgenössischer künstlerischer Praktiken sichtbar und be/greifbar.
Themen wie Kritik an der hierarchischen Beziehung zwischen Menschen und Natur; feministische Aspekte und anhaltende koloniale Ausbeutung von Menschen, Pflanzen, Tieren und anderen planetaren Wesen werden ebenso einfließen wie indigenes Wissen aus Gemeinschaften von „Abya Yala“ (vorkolonialer Name für Amerika).
Zeit steht hier in Relation mit den Zyklen der Natur und mit dem Erbe der Vorfahren und bricht mit der Linearität unseres Zeitverständnisses.
Angesichts der Größe des Themenfeldes, welches sich weltumspannend manifestiert und zugleich im Österreichischen hier und jetzt spürbar und erfahrbar ist, werden insbesondere kollaborative Methoden angewendet. Die Vermittlung des Zusammenhangs zwischen dem Verlust an Biodiversität und sozialen Ungerechtigkeiten hat hier oberste Priorität.
Die SOHO STUDIOS
Die SOHO STUDIOS sind ein Ort, wo kulturelle Nahversorgung und Werkstätten für Kunstschaffende zusammentreffen. Die kunstschule.wien hat hier ebenfalls einen Unterrichtsraum.
Die SOHO STUDIOS ― „Kunstlabor“ und „Freiraum“ ― können für Workshops, Symposien, Ausstellungen u.Ä.m. gemietet werden.
Kontakt: vermietung@sohostudios.at
Seit 2013 ist das Team des Trägervereins Soho in Ottakring für die Programmgestaltung der SOHO STUDIOS verantwortlich. Das künstlerische Programm beinhaltet stets auch Themen der Vielfalt und Geschlechtersensibilität, Ökologie und Nachhaltigkeit sowie eines achtsamen und demokratischen Miteinanders.
Ausstellungsdauer: 8. November – 1. Dezember 2024
Ausstellungsort: SOHO STUDIOS im Sandleitenhof, Liebknechtgasse 32, 1160 Wien