Rund ein Drittel weniger Schnee in den Alpen

In den letzten 100 Jahren hat sich der Schnee drastisch reduziert – konkret um ein Drittel. Mancherorts sogar um die Hälfte. Seit den 1980ern hat sich diese Entwicklung rasant beschleunigt. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Wintersport.

 

„Die Entwicklung des Neuschneefalls in den Alpen ist stark negativ, wir können von einem Gesamtrückgang von 34 Prozent sprechen“, so Umweltmeteorologe Michele Bozzoli von Eurac Research in Bozen.

 

Wie verteilt sich der Rückgang?

In Orten unterhalb von 2.000 Metern mit Südlage ist er besonders signifikant. Dies betrifft Teile der österreichischen Alpen, Italien und Sowenien.

In nördlich gelegenen Regionen über dieser Marke wie der Schweiz oder Nordtirol beträgt der Rückgang „nur“ 23 Prozent.

Im südwestlichen Teil der Alpen handelt es tatsächlich um die Hälfte.

 

Fehlt der Niederschlag?

Nein, die Niederschläge haben sogar zugenommen. In tieferen Lagen geht der Schneefall allerdings wegen der höheren Temperaturen in Regen über.

In südlicheren Lagen ist das sogar in Orten über 2.000 Meter so.

 

Wasserreserven fehlen

Laut Bozzoli entsteht hier eine Problematik abseits des Wintersports:

„Der Schnee ist essenziell für die Wasserverfügbarkeit. Ohne das Schmelzwasser im Frühling können die Wasserreserven nicht aufgefüllt werden. Schnee schützt auch Gletscher und Böden vor Schmelze und Verdunstung.“

Hier geht es also nicht allein um den Wintersport, vielmehr um „alle Aktivitäten und Prozesse, die auf Wasser angewiesen sind“. Das ergibt eine gewisse Notwendigkeit an politischer Planung zur Wasserverfügbarkeit, die nicht mehr ignoriert werden kann.

 

Die Studie

Wissenschaftler:innen untersuchten die Winterdaten von 46 Orten des Alpenraums und das ab dem Jahr 1920. Dazu wurden natürlich handschriftliche Daten von eigens beauftragten Beobachtern bis hin zu jenen von modernsten Wetterstationen ausgewertet. Publiziert wurde Studie im „International Journal of Climatology“.