Ein Gedankenexperiment

Stellen wir uns vor, die Welt wäre eine 100-Seelen-Gemeinde. Wie würde die aussehen? Kommt mit uns in ein Gedankenexperiment, das sehr heilsam im Trubel der Vorweihnachtszeit sein kann.

 

Wäre die Welt ein Dorf und hätte dieses Dorf 100 Bewohner wären davon 49 Frauen und 51 Männer. 21 Menschen wären weiß.

Es gäbe 59 Asiat:innen, 18 Afrikaner:innen, 9 Europäer:innen, 8 Lateinamerikaner:innen, 5 Amerikaner:innen und eine/n Australier:in. Davon wären 30 Christ:innen.

35 wären unterernährt, 80 würden in desolaten Häusern leben und davon hätten 14 überhaupt keinen Platz zum Wohnen. 1 Person würde die Hälfte der Reichtümer des Dorfes besitzen.

Einer läge im Sterben und 2 würden grade geboren.

 

Und was heißt das für mich?

Wenn ich morgens aufwache und mehr gesund als krank bin, geht es mir besser als Millionen Menschen, die dieses Weihnachtsfest nicht erleben werden.

Wenn ich meine Religion ausüben kann ohne Angst haben zu müssen, deswegen gefoltert, bedroht oder gar getötet zu werden, bin ich besser dran als 3 Milliarden Menschen auf diesem Planeten.

Wenn ich noch nie in Panik auf einem Schlachtfeld, in Todesangst der Folter, in beklemmender Einsamkeit der Gefangenschaft war und auch noch nie in meinem Leben gehungert habe, geht es mir besser als 500 Millionen Menschen.

Wer für Nahrungsaufnahme nur den Weg zum Kühlschrank, für Kleidung nur den zum Kleiderschrank zurücklegen muss, ist reicher als 75 Prozent der Menschheit.

Wer dann auch noch irgendwie ausreichend Geld zum Leben zur Verfügung hat, gehört zu den privilegierten 8 Prozent der Menschheit.

Wer diesen Artikel lesen kann, gehört nicht zu den 2 Milliarden Menschen, die weder schreiben, noch lesen können.

Darum unser Rat zum zweiten Advent:

 

Arbeite, als bräuchtest du kein Geld.

Liebe, als hätte dir nie jemand etwas zu Leide getan.

Tanze, als schaute dir niemand zu.

Singe, als wärst du allein auf der Welt.

Lebe, als wäre das Paradies auf Erden.