Unterwasserterror: Wie Erdölsucher Wale und Delfine gefährden

Die Weltmeere sind der Lebensraum unzähliger faszinierender Lebewesen – darunter Wale und Delfine, die für ihre Intelligenz, soziale Verbundenheit und ihre Fähigkeit, mit Hilfe von Schallwellen zu kommunizieren und sich zu orientieren, bekannt sind. Doch genau diese Fähigkeiten, die ihr Überleben sichern, werden durch die Suche nach Erdöl aufs Spiel gesetzt.

Erdölsucher setzen sogenannte Schallkanonen ein, die unter Wasser alle zehn Sekunden ohrenbetäubende Explosionen erzeugen, um Ölvorkommen im Meeresboden aufzuspüren. Für uns mag das wie ein technisches Hilfsmittel klingen – für die Meeresbewohner ist es jedoch die Hölle. Der Lärm entspricht der Lautstärke eines Raketenstarts und kann sich über Hunderte von Kilometern ausbreiten.

Warum sind Schallkanonen so gefährlich?

  • Zerstörung des Gehörs: Wale und Delfine sind auf ihr empfindliches Gehör angewiesen. Die extrem lauten Schallwellen können ihr Hörvermögen dauerhaft zerstören.
  • Orientierungslosigkeit: Ohne Gehör können sich Meeressäuger nicht mehr orientieren, Nahrung finden oder kommunizieren – das bedeutet für sie den sicheren Tod.
  • Stress und Fluchtverhalten: Der permanente Lärm führt zu immensem Stress und zwingt die Tiere, ihre gewohnten Lebensräume zu verlassen.
  • Auswirkungen auf ganze Ökosysteme: Nicht nur große Meeressäuger, auch kleinere Fische und wirbellose Tiere werden durch den Lärm stark beeinträchtigt.
  • Unkontrollierte Schäden: Viele Tiere stranden aufgrund der Desorientierung oder sterben direkt in der Nähe der Schallkanonen.

 

 Unterwasserlärm durch Tiefseebergbau

Nicht nur bei der Suche nach Erdöl, sondern auch bei Bergbauvorhaben in Tiefseegebieten entsteht großer Lärm. Norwegen hat als eines der ersten Länder weltweit bekanntgegeben, in Tiefseegebieten nach wertvollen Mineralien und seltenen Erden, die das Land für die Energiewende, zum Beispiel für Windräder und Batterien benötigt, in kommerziellem Maßstab suchen zu wollen. Dieses Vorhaben wurde letzte Woche erfolgreich gestoppt, was Umweltorganisationen, aber auch die norwegische Fischereiindustrie begrüßten. Sie alle warnten im Vorfeld vor möglichen Schäden an den sensiblen und zum Teil noch unerforschten Ökosystemen am Meeresgrund. Allerdings soll es sich hiebei nur um einen Aufschub handeln.

Mitmachen gegen Unterwasserlärm

Wer sich dagegen einsetzen möchte, kann die folgende Greenpeace-Petition unterschreiben und ein Zeichen gegen die Zerstörung des Lebensraum vieler Wasserlebewesen setzen:

Hier geht es zur Petition: greenpeace.at/petitionen

Ein tauber Wal ist ein toter Wal – und das dürfen wir nicht zulassen.