PwC Österreichs Ranking der Nachhaltigkeitsberichte umsatzstärkster Unternehmen
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Österreich hat die Nachhaltigkeitsberichte der 140 umsatzstärksten Unternehmen des Landes analysiert. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil im Vorstand und einer klaren Verankerung von Environmental Social Governance (ESG)-Kriterien in der Managementvergütung erzielen deutlich bessere ESG-Bewertungen.
Schlüssel-Erkenntnisse:
• Frauen im Top-Management stärken die ESG-Performance: Unternehmen mit mindestens 30 % Frauen in Spitzenpositionen schneiden um 50 % besser ab als der Durchschnitt.
• Anreizstrukturen treiben Ergebnisse: Unternehmen mit ESG-Kriterien in der Managementvergütung zeigen überdurchschnittliche Performance.
• Börsennotierte Unternehmen als Vorreiter: Diese Unternehmen erreichen mit durchschnittlich 50 % ESG-Performance doppelt so hohe Werte wie nicht-börsennotierte.
„In unserer Studie haben wir den Blick eines externen Kunden oder Investoren eingenommen, der nicht auf eine Vielzahl von guten Taten blickt, sondern darauf, wie sich die ESG-Performance eines Unternehmens messbar in den letzten Jahren verbessert hat“, so Agatha Kalandra, Vorstandsmitglied und ESG-Lead bei PwC Österreich, über das Erkenntnisinteresse der Studie.
Handlungsbedarf bei CO₂-Reduktion
• Nur 22 % der Unternehmen haben qualitativ hochwertige Klimaziele formuliert.
• Lediglich 14 % konnten in den letzten drei Jahren eine messbare Reduktion ihrer CO₂-Emissionen in den Kategorien Scope 1 und Scope 2 nachweisen.
Konkrete Ziele zahlen sich aus
Unternehmen mit Science Based Targets (SBTi) performen doppelt so gut bei der Emissionsreduktion. Eine umfassende Datengrundlage, die alle Emissionskategorien (Scope 1, 2, 3) abdeckt, ist dafür entscheidend.
Branchensieger: Die Top-Performer nach Industrien
- Energie- und Versorgungsunternehmen: Verbund AG
- Finanzdienstleister: Oberbank AG
- Infrastruktur und Bauwesen: Wienerberger AG
- Metallverarbeitung, Maschinenbau und KFZ: AMAG Austria Metall AG
- Telekommunikation, Medien und Technologie (TMT): AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG
- Nahrungs- und Genussmittel, Getränke: AGRANA Beteiligungs-AG
- Papier und Holz: Heinzel Holding GmbH
- Pharma und Chemie: Greiner AG
- Transport und Logistik: Österreichische Post AG
- Sonstige: SWARCO AG und Constantia Flexibles Holding (ex aequo)
Fazit:
Die Studie unterstreicht, dass Vielfalt, klare Anreizstrukturen und wissenschaftsbasierte Ziele zentrale Erfolgsfaktoren für nachhaltiges Wirtschaften sind. Unternehmen sollten ESG nicht als Pflicht, sondern als Chance sehen, um langfristige Wertschöpfung und Resilienz zu sichern.