Dieses Jahr ist das heißeste seit Aufzeichnungsbeginn

Wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus am 9.12.2024 mitteilte, wird dieses Jahr das weltweit wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn. 2024 bricht auch den traurigen Rekord, was den durchschnittlichen Temperaturanstieg betrifft. Es ist das erste Jahr, in dem es im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad Celsius wärmer ist als im vorindustriellen Mittel. Damit haben wir bereits 2024 das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimabakommens überschritten.

 

Der 1,5-Grad-Zielwert des Pariser Klimaabkommens markiert eine bedeutende Temperaturwert für die Begrenzung der schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels. Wir verursachen durch die Freisetzung von Treibhausgasen die Erwärmung des Planeten. Dadurch werden  Klimakatastrophen wie Dürren, Brände und Überschwemmungen häufiger und auch intensiver. Weil die weltweit gesetzten Maßnahmen zum Klimaschutz nicht ausreichen, steuern wir momentan auf eine deutlich höhere Erwärmung mit potenziell katastrophalen Folgen zu.

Die einmalige Überschreitung dieser 1,5 Grad Marke bedeute laut stellvertretender Direktorin des Copernicus-Klimadienstes, Samantha Burgess, nicht, dass das Pariser Klimaabkommen gebrochen werde. „Aber es bedeutet, dass ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen dringender denn je sind.“

 

Die Anomalie der globalen Durchschnittstemperatur für das laufende Jahr (Januar-November 2024) liegt um 0,72 °C über dem Durchschnitt von 1991-2020, was den höchsten Wert in diesem Zeitraum darstellt und 0,14 °C wärmer ist als im gleichen Zeitraum 2023.

Zu diesem Zeitpunkt ist es praktisch sicher, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau sein wird.

„Mit den Copernicus-Daten aus dem vorletzten Monat des Jahres können wir nun mit ziemlicher Sicherheit bestätigen, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen … sein wird“, fasst Samantha Burgess in der Mitteilung zusammen.

 

Der Haupttreiber dafür liegt in den menschgemachten Treibhausgasemissionen

Das Forschungsteam des Global Carbon Project prognostiziert für 2024 fossile Kohlendioxid (CO2)-Emissionen in Höhe von 37,4 Milliarden Tonnen, was einem Anstieg von 0,8 % gegenüber 2023 entspricht.

Trotz der dringenden Notwendigkeit, die Emissionen zu senken, um den Klimawandel zu verlangsamen, gibt es laut den Forschern „noch keine Anzeichen“ dafür, dass die Welt den Höhepunkt der fossilen CO2-Emissionen erreicht hat.

Die gesamten CO2-Emissionen im Jahr 2024 werden voraussichtlich 41,6 Milliarden Tonnen betragen, gegenüber 40,6 Milliarden Tonnen im vergangenen Jahr.

In diesem Jahr werden sowohl die fossilen als auch die durch Landnutzungsänderungen verursachten CO2-Emissionen ansteigen, da die Trockenheit die Emissionen aus der Entwaldung und den Waldbränden während des El-Niño-Klimaereignisses von 2023-2024 noch verstärkt.

Neben  dem Wetterphänomen El-Niño kommen verstärkte vulkanische Aktivitäten, mehr Sonnenaktivitäten und wie Forschende vor kurzem entdeckten, auch weniger Wolkenbildung in niedrigen Luftschichten als weitere Temperaturtreiber hinzu.

 

Auswirkungen immer dramatischer

„Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer dramatischer, aber wir sehen immer noch keine Anzeichen dafür, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe ihren Höhepunkt erreicht hat“, sagte Professor Pierre Friedlingstein vom Global Systems Institute in Exeter, der die Studie leitete.

 

Doch es gibt auch Professor Corinne Le Quéré, Forschungsprofessorin der Royal Society an der School of Environmental Sciences der UEA, sagte: „Trotz eines weiteren Anstiegs der globalen Emissionen in diesem Jahr, zeigen die neuesten Daten Beweise für weit verbreitete Klimaschutzmaßnahmen, mit der zunehmenden Verbreitung von erneuerbaren Energien und Elektroautos, die fossile Brennstoffe verdrängen, und einem Rückgang der Abholzungsemissionen in den letzten Jahrzehnten, der zum ersten Mal bestätigt wurde.“