Windkraftrekord am Tag des Windkraft-Volksbegehrens in Kärnten

Gerade an jenem Sonntag, an dem in Kärnten das Volksbegehren rund um ein Windkraftverbot auf Kärntner Bergen und Almen stattfand, konnte österreich- und europaweit ein Rekord bei der Gewinnung von Windstrom verzeichnet werden. Österreichs Windräder erreichten mit einer Tagesproduktion von 81,28 GWh  einen neuen Erzeugungsrekord nach dem Weihnachtstag 2024. Knapp 60 Prozent des Stroms in Österreichs Netzen wurde gestern erneut mit Windkraft erzeugt.

 

Während sich vergangenen Sonntag eine knappe Mehrheit (51,43 Prozent) derjenigen Kärntner:innen, die sich am Volksbegehren beteiligten, gegen den weiteren Ausbau der Windkraft auf Bergen und Almen ausprachen – und bis dato sind alle ausgewiesenen potenziellen Windparkflächen im Nordosten und Osten des Landes auf Almen und Bergen geplant –  hat Windkraft ihr Potenzial gezeigt. Gerade in dem stromintensiven Wintermonat, wenn Sonnen- und Wasserstrom weniger ertragreich sind, sorgt Windkraft aufgrund der starken Winterwinde für erneuerbaren Strom.

„Der gestrige Rekord zeigt, wie entscheidend die Windkraft für eine unabhängige und leistbare Energieversorgung in Österreich ist“

Florian Maringer, Geschäftsführer der IG Windkraft

 

Europaweit Platz 1

Mit dem Strom, den Österreichs Windräder gestern erzeugten, könnten rund 23.000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgt werden, errechnete IG Windkraft. Dieser Erfolg verdeutliche das enorme Potenzial der Windkraft in Österreich. Im europäischen Vergleich sicherte sich Österreich gestern sogar Platz 1 beim Windstromanteil – vor Spanien und Estland, die traditionell ebenfalls starke Windkraftnationen sind.

 

Großes Potenzial

„Der gestrige Rekord zeigt, wie entscheidend die Windkraft für eine unabhängige und leistbare Energieversorgung in Österreich ist. Wir müssen diese Entwicklung weiter vorantreiben und die Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien verbessern“, betont Florian Maringer, Geschäftsführer der IG Windkraft. Das Potenzial der Windkraft in Österreich ist noch lange nicht ausgeschöpft. Bis 2030 könnte sie 25 TWh Strom pro Jahr liefern. „Für den österreichischen Wirtschaftsstandort und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Österreichs ist ein modernes Energiesystem mit Windkraft von entscheidender Bedeutung“, führt Maringer aus.

Das Für und Wider von Windkraftwerken

2024 war Windkraft-Rekordjahr

Über das ganze letzte Jahr 2024 deckte Windkraft erstmals 16 % der österreichischen Stromversorgung. „Windkraft ist eine tragende Säule der österreichischen Energieversorgung. Sie hat ihre größte Erzeugungsleistung im Herbst und Winter, wenn besonders viel Strom verbraucht wird. Gemeinsam mit Wasserkraft und Photovoltaik kann Windkraft eine ganzjährige sichere Versorgung mit möglichst viel erneuerbarer Energie ‚Made in Austria‘ sicherstellen“, so Maringer.

 

Über die „Verschandelung“

Interessant ist, dass den Menschen die „Verschandelung“ der Berge und Almen durch Windräder missfällt, wir jedoch jeden Tag wesentlich mehr Flächen durch den Bau von äußerst hässlichen Gewerbegebäuden, furchtbar anmutenden Reihenhaussiedlungen, der größten Anzahl von Supermärkten und immer größerer Liftanlagen udgl „verschandeln“ und versiegeln. Windkraft und Naturschutz muss kein Widerspruch sein. Achtsamer Umgang mit unserer Natur und Landschaft sollte bei jedem Vorhaben ein wichiger Aspekt sein und nicht nur dann, wenn es einem Stimmen bringt und der eigenen Sache dient.

 

Im Oktober wurde Österreichs Strombedarf zu 100% durch Erneuerbare gedeckt