Feuer in Kalifornien werden wahrscheinlicher

Eine unvorstellbare Naturgewalt, die im Raum Los Angeles immer wieder aufflammt, ist das Feuer. Was macht die Bedingungen so entzündlich und welchen Einfluss hat die Klimaerwärmung auf das so genannte „Feuerwetter“. Das untersuchten Klimafachleute in einer neu veröffentlichten Studie mit dem Ergebnis, dass die Erwärmung in der Gegend derartige Ereignisse um 35% wahrscheinlicher macht.
Was wurde untersucht?
Lokale Wetterdaten zu Niederschlägen, Winden und Temperatur wurden von einem Team um Clair Barnes vom Imperial College in London mit mehreren Klimamodellen verknüpft.
Heraus kam eine Verlängerung der Jahrestrockenheit um 23 Tage durch 2,4-mal geringere Niederschläge von Oktober bis Dezember, das „Feuerwetter“ begünstige.
Ergebnisse sind allerdings mit Unsicherheit behaftet, da die so genannte Zuordnungsforschung oder Attributionsanalyse einer gewissen Unschärfe unterworfen sind. Diese ergibt sich durch gewisse Parameter, wie zum Beispiel der Wind, nur unzureichend berücksichtigt werden können. Diese, relativ neue Methodik, basiert auf dem Vergleich des aktuellen Klimas mit einem hypothetischen Klima (ohne menschlichen Einfluss). So können Wahrscheinlichkeiten berechnet und Trends analysiert werden.
Und noch mehr menschengemachte Ursachen
Wie auch immer man es dreht: Der Mensch ist der Hauptrisikofaktor.
So bilden oberirdische Stromleitungen ein großes Entzündungspotential. Im Vergleich zu den 1980er Jahren, in denen noch Lagerfeuer als Hauptursache für Großbrände galten, sind sie es nun, die das Problem anfeuern.
Die neu erschienene Studie hebe „angemessen hervor, wie der Klimawandel die Bedingungen für Brände verschärft“, so die (nicht daran beteiligte) Ökologin Yoshi Maezumi vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena. „Aber es ist wichtig, die Rolle von Zündquellen und lokalen Faktoren zu betonen. Bei diesen Bränden handelt es sich im Wesentlichen um Stadtbrände, die durch vom Menschen verursachte Entzündungen, extreme Winde und schlecht geplante Wohnsiedlungen in gefährdeten Gebieten verschlimmert werden.“