Equal Pay Day – bis heute haben Frauen in Österreich gratis gearbeitet

Der Equal Pay Day rückt einen Tag nach vorne – na großartig!! Er zeigt auf, wie groß die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen bei gleicher Arbeitszeit ist. Machen wir so weiter, erreichen wir die Gleichberechtigung auf diesem Gebiet in Österreich 2080 – da verschlägt es uns die Sprache.

 

„Weil deine Kompetenz zählt, nicht das Geschlecht“, ist 2025 der Leitspruch, mit dem das internationale Frauennetzwerk BPW – Business and Professional Women – auf den Equal Pay Day aufmerksam macht. BPW berechnet seit 2009 den Equal Pay Day (EPD) für Österreich. Die Zahlen für den EPD 2025 basieren auf der Einkommensstatistik 2023.

Aktuell beträgt der Gender Pay Gap 12,18 Prozent. Das sind 44 Kalendertage, an denen Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten, das bedeutet, vom 1. Jänner bis heute – oder anders ausgedrückt: jedes achte Jahr. Die aktuelle Entwicklung bedeutet, dass wir Equal Pay frühestens im Jahr 2080 erreichen.

Das geringere Einkommen wirkt sich nicht nur im Alltag der Betroffenen negativ aus, sondern auch langfristig in Form von aktuell durchschnittlich 30 Prozent geringeren Pensionen.

Im europäischen Vergleich liegt Österreich an vorletzter Stelle! Im Bundesländervergleich liegt Vorarlberg an letzter Stelle. Während in Wien der Pay Gap mit 4,3 % (2024: 3,2 %) verhältnismäßig klein ausfällt, klafft in Vorarlberg eine Lücke von 20 % (2024: 21,2 %). Allerdings: Während sich in Wien der Pay Gap vergrößert hat, schrumpfte er in Vorarlberg leicht – wenn auch auf hohem Niveau.

„An der Situation der Frauen hat sich nichts geändert. In den am schlechtesten bezahlten Branchen finden sich signifikant mehr Frauen. Kinderbetreuungsplätze sind immer noch Mangelware. Gleichzeitig verschärfen sich die Auswirkungen globaler Krisen, die die Einkommenssituation vieler Menschen, speziell jedoch von Frauen und Alleinerziehenden, stark beeinflussen“, so Rita Volgger, Präsidentin von BPW Austria.

 

Forderungen der BPW

  • Einkommenstransparenz
  • steuerliche Begünstigung für Unternehmen, die nachweislich gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit zahlen
  • Aufwertung der Niedriglohnbranchen
  • flächendeckenden Ausbau von Kinderbetreuung
  • höhere Investitionen in Bildung und Forschung.

Dazu braucht es Daten von Unternehmen und Maßnahmen durch die Politik! Nur das führt zu gerechter Entlohnung, die Frauen und Männer gleich stellt.