Erfolg bei Artenschutzkonferenz in Rom

Bei der in Rom fortgesetzten Weltnaturkonferenz (COP16) haben sich die fast 200 teilnehmenden Staaten über alle offenen Fragen, die bei der Konferenz Ende 2024 in Cali, Kolumbien ungelöst geblieben waren. Dazu zählt die Einigung auf einen mehrjährigen Finanzierungsplan zum Schutz der Artenvielfalt und der Natur, ein zentraler Aspekt für die erfolgreiche Umsetzung der ambitionierten in Montreal 2022 beschlossenen Artenschutzmaßnahmen. Diese sollen das weltweite, massive Artensterben, das unsere Lebensgrundlagen bedroht,  bis 2030 stoppen und umkehren.

 

Ein Rückblick

Weltnaturvertrag 2022

In Montreal haben sich 2022 die rund 200 Länder – ohne USA, die 1992 der Übereinkunft über die biologische Vielfalt von 1992 nicht beigetreten waren –  auf den Weltnaturvertrag und das „30/30 Ziel“ geeinigt. Dies bedeutet:

  •  30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresmasse bis 2030 unter Einbeziehung lokaler Gemeinschaften und indigener Bevölkerung zu schützen
  • Pestizide bis 2030 zu halbieren
  • 30 Prozent der geschädigten Flächen wiederherzustellen
  • Umweltschädliche Subventionen jährlich um 500 Mrd. Dollar zu reduzieren
  • Reichere Staaten sollen ärmere mit jährlich 20 Mrd. USD unterstützen, ab 2030 mit 30 Milliarden

Es ist vollbracht: Das neue Artenschutzabkommen

COP16 in Cali

In Cali, Kolumbien wurden im November 2024 Teilerfolge u.a. in folgenden Bereichen erzielt werden

  • Schaffung eines Fonds für die Aufteilung von Gewinnen, die aus der Nutzung von Gendaten von Pflanzen und Tieren stammen
  • Fortschritte im weltweiten Meeresschutz
  • Mehr Rechte und Stärkung der Rolle indigener Völker und lokaler Gemeinschaften bei den Naturschutzbemühungen

Keine Einigung fand man bei der Frage der Finanzierung der Maßnahmen.

Artenschutzkonferenz endet mit Teilerfolgen und fehlender Finanzierung

 

In Rom wurde eine globale „Roadmap“ für Finanzierung erarbeitet

„In enger Zusammenarbeit einigten sich alle Parteien auf einen Fahrplan für die Mobilisierung von Ressourcen zur Schließung der Finanzierungslücke bei der biologischen Vielfalt. Außerdem wurde eine Einigung über den Überwachungsrahmen und die Verfahren für die globale Überprüfung der Umsetzung des Globalen Rahmens für die biologische Vielfalt auf der nächsten globalen Biodiversitätskonferenz COP17 erzielt.

Auch der neu eingerichtete Cali-Fonds wurde ins Leben gerufen. Nun können Unternehmen, die von digitalen Sequenzinformationen über genetische Ressourcen profitieren, einen Teil der Erlöse mit den Ursprungsländern der biologischen Vielfalt teilen, wobei die Hälfte des Fonds indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften zugewiesen wird.“, erklärte die schwedische EU-Kommissarin Jessika Roswall nach der Konferenz in Rom.

 

 

Inhalte der Vereinbarung in Rom

Neben einem Finanzierungsfahrplan, in dem eine breite Palette von Instrumenten, Mechanismen und Institutionen aufgeführt ist, die zur Mobilisierung der für die Umsetzung des Global Biodiversity Frameworks (GBF) erforderlichen Mittel genutzt werden könnten, wurde in Rom von den teilnehmenden Staaten auch ein Überwachungsmechanismus zur besseren Überprüfung der tatsächlichen Umsetzung der Maßnahmen vereinbart.

Der Überwachungsrahmen ist für die Umsetzung des Rahmens von grundlegender Bedeutung, da er den gemeinsamen Maßstab darstellt, den die Vertragsparteien verwenden werden, um die Fortschritte im Hinblick auf die 23 Zielvorgaben und 4 Ziele zu messen.

 

Positive Reaktionen

„In einer komplizierten geopolitischen Situation ist dies ein aufregendes Zeichen des Fortschritts und der internationalen Zusammenarbeit für die Natur“, sagte Linda Krueger, Direktorin für Biodiversität und Infrastrukturpolitik bei The Nature Conservancy. „So technokratisch sie auch klingen mögen, dies sind die Details, die die Ambitionen auf dem Papier in greifbare Naturschutzmaßnahmen vor Ort verwandeln werden.“

Auch Umweltschutzorganisationen wie WWF Deutschland und Greenpeace äußerten sich positiv über die Ergebnisse in Rom.

„Das ist ein Hoffnungsschimmer für den Artenschutz und damit für unseren Wohlstand, unsere Gesundheit und Sicherheit auf diesem Planeten.“

Florian Titze, WWF Deutschland

 

Links

Convention on Biological Diversity