Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte. Gleichheit. Ermächtigung

Dies ist das diesjährige Motto des des 50. Internationalen Frauentags der Vereinten Nationen am 8. März , der darauf aufmerksam machen soll und muss, dass die Rechte von Frauen und Mädchen weltweit in einem nie dagewesenen Ausmaß bedroht sind. Dies reicht von einem höheren Maß an Diskriminierung über einen schwächeren Rechtsschutz bis hin zu weniger Mitteln für Programme und Einrichtungen, die Frauen unterstützen und schützen. Der jüngste Bericht von UN-Women mit dem Titel „Women’s Rights in Review 30 Years After Beijing“, der im Vorfeld des Weltfrauentags veröffentlicht wurde, zeigt, dass im Jahr 2024 fast ein Viertel der Regierungen weltweit über eine Verschlechterung der Frauenrechte berichten.
Fakten zur Gleichstellung der Geschlechter
Gewalt an Frauen
- Weltweit wird alle 10 Minuten eine Frau vorsätzlich von ihrem Partner oder nahen Angehörigen getötet (UN Women)
- Jede dritte Frau erlebt Gewalt, meist durch einen nahen Angehörigen (UN Women)
Politische Teilhabe
- Die weltweite Vertretung von Frauen im Parlament stagnierte 2024 bei 27 %. Kaum ein Parlament spiegelt den Bevölkerungsanteil der Frauen adäquat wieder. So gab es bis dato in insgesamt 113 Ländern noch nie eine weibliche Regierungs- oder Staatschefin.
Dieses „Mega-Wahljahr“ hat eine nackte Wahrheit ans Licht gebracht: Die politische Führungsrolle von Frauen ist nach wie vor die Ausnahme und nicht die Norm“, sagte die Exekutivdirektorin von UN Women, Sima Bahous. „Trotz aller Fortschritte untergraben schädliche Normen, Gewalt und unzureichender politischer Wille weiterhin die Teilhabe von Frauen. Wir müssen entschlossen handeln, um geschlechtergleiche Führungspositionen zu verwirklichen“.
- Weltweit dominieren nach wie vor Männer die politische Macht, nur 87 Länder wurden jemals von einer Frau geführt. Die Teilnahme von Frauen an Wahlen als Wählerinnen, Kandidatinnen und Amtsträgerinnen stärkt die Demokratie weltweit.
Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit
- Der Gender Pay Gap lag laut Statista im Jahr 2024 bei 0,83. Das bedeutet, dass Frauen 0,83 Dollar erhielten, während Männner einen Dollar verdienten. In Österreich beträgt der Pay Gap 12, 18% – das entspricht rund 44 Kalendertagen, an denen Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. In Deutschland verdienten laut Statistischem Bundesamt Frauen im Jahr 2024 um durchschnittich 16% weniger als Männer. Dabei gab es große Unterschiede zwischen dem Osten (5%) und dem Westen (17%). Der Pay Gap setzt sich dann weiter in geringeren Pensionen für Frauen fort.
- Das World Economic Forum errechnete, dass bei dem momentanen Tempo der Lohhnanpassung noch 134 Jahre vergehen werden, bis der Gap geschlossen ist
- Nach Berechnungen der Weltbank haben nur in 14 von 190 Volkswirtschaften Frauen bei allen acht gemessenen Indikatoren die gleichen gesetzlichen Rechte wie Männer
Frauen und Klimawandel
- Frauen, insbesondere diejenigen, die in ländlichen Gebieten leben und/oder indigenen oder schwarzen Gemeinschaften angehören, sind unverhältnismäßig stark vom Klimawandel betroffen. Die UNO schätzt, dass 80 % der durch den Klimawandel vertriebenen Menschen Frauen und Mädchen sind (Equal Measures 2030).
Armut und Frauen
- Frauen sind häufiger von Armut betroffen und haben einen geringeren Anteil am globalen Einkommen und liegt bei 35 Prozent gegenüber 31 Prozent im Jahr 1990. Dieser wert müsste bei gleichstellung bei 50% liegen. Die Gründe für die „Feminisierung“ der Armut sind mannigfaltig. Zum einen ist die der finanziellen Abhängigkeit vieler Frauen geschuldet, sowie geringerer Bildungschancen für Mädchen, der Übernahme des Großteils sogenannter unbezahlter Care-Tätigkeiten, fehlende Sozial- und Pernsionsversicherungen
Frauen in Unternehmen
- 34 % der leitenden Positionen in mittelständischen Unternehmen weltweit sind derzeit von Frauen besetzt, was einem Anstieg von nur 0,5 Prozentpunkten (PP) gegenüber dem Vorjahr entspricht.
- 4,1 % der mittelständischen Unternehmen weltweit haben keine Frauen in leitenden Positionen, im Vergleich zu 6,7 % im Vorjahr. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie wichtig Maßnahmen für mehr Gleichstellung in Führungsetagen ist.
Die aktuelle Auswertung der Informationsdienstleister CRIF bestätigt einmal mehr, dass Diversität in Führungspositionen einen positiven Einfluss auf die finanzielle Stabilität und Bonität von Unternehmen hat. Unternehmen mit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung zeigen im Durchschnitt eine bessere wirtschaftliche Performance und sind langfristig erfolgreicher. Gleichzeitig zeigt sich, dass besonders kapitalintensive Unternehmen weiterhin von Männern dominiert werden.
https://www.youtube.com/watch?v=IMrlW-NtRsg&t=54s
Quelle: Der Gender Snapshot 2024
Peking+30-Aktionsagenda
Es sind noch erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen und uns der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung näher zu bringen. Die neue Peking+30-Aktionsagenda wurde aus diesem Grund geschaffen – zur Erreichung der Gleichstellungsziele.
Eine digitale Revolution für alle Frauen und Mädchen:
Es braucht einen gleichberechtigten Zugang zur Technologie, um Frauen und Mädchen in die Lage zu versetzen, in den Bereichen KI und digitale Innovation führend zu sein, und ihre Online-Sicherheit und Privatsphäre garantieren.
Freiheit von Armut:
Investitionen in umfassenden Sozialschutz, universelle Gesundheitsversorgung, Bildung und solide Pflegedienste sind notwendig, damit Frauen und Mädchen sich entfalten können, und können Millionen von grünen und menschenwürdigen Arbeitsplätzen schaffen.
Keine Gewalt:
Die Länder müssen Gesetze zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen in all ihren Formen verabschieden und umsetzen, mit gut ausgestatteten Plänen, die auch die Unterstützung gemeindebasierter Organisationen an der vordersten Front der Reaktion und Prävention beinhalten.
Volle und gleichberechtigte Entscheidungsbefugnis:
Befristete Sondermaßnahmen wie Geschlechterquoten haben sich als wirksam erwiesen, um die Mitwirkung von Frauen rasch zu erhöhen.
Frieden und Sicherheit:
Die vollständige Finanzierung nationaler Pläne für Frauen, Frieden und Sicherheit sowie eine geschlechtergerechte humanitäre Hilfe sind unerlässlich. Frauenorganisationen an vorderster Front, die so oft als erste auf Krisen reagieren, müssen zweckgebundene, dauerhafte Finanzmittel erhalten, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen.
Klimagerechtigkeit:
Wir müssen den Rechten von Frauen und Mädchen bei der Anpassung an den Klimawandel Vorrang einräumen, ihre Führungsrolle und ihr Wissen in den Mittelpunkt stellen und sicherstellen, dass sie von neuen Green Jobs profitieren.
Die Bewegung #MoveForward kämpft dür die Gleichstellung von Frauen. HIER gibt es alle Infos dazu.