Gute Partnerschaften im Gemüsebeet

Wie im Leben so auch im Beet gibt es Partnerschaften, die für alle Vorteile bringen und solche, die sich nachteilig auf die Beteiligten auswirken. Nachdem wir unseren Gemüsebeeten eine gute Ernte und wenig Schädlinge wünschen, hilft das Wissen um die richtige Mischung ungemein. Es fördert das Wachstum und verringert den Aufwand der Schädlingsbekämpfung. Daher wollen wir #Beetschwestern euch heute wichtige, gut funktionierende Partnerschaften vorstellen.

 

In einem naturnahen Gemüsegarten pflanzen wir immer Mischkulturen statt Monokulturen, denn in der Natur gibt es diese nicht. Man kann selbst experimentieren und seine Erfahrungen dabei sammeln. Wir wollen euch heute ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die das Mischen vereinfachen.

 

Die Mischung zielt darauf ab, Krankheiten und Schädlinge zu minimieren und Nützlinge, sowie andere gute Eigenschaften der unterschiedlichen Pflanzen zu fördern. Je vielfältiger die Pflanzgemeinschaft ist, desto besser.

 

Auswahl der Hauptsorten:

Erstens: zuerst müssen wir uns überlegen, welche Gemüsesorten wir denn eigentlich anbauen wollen. Wenn wir diese aufgeschrieben haben, suchen wir uns gute Partner dieser Gemüsesorten aus, die wir auch anbauen wollen.

 

Faustregel beachten:

Gegensätze ziehen sich an – man pflanzt also schnell wachsende Arten neben langsam wachsende und tief wurzelnde neben flach wurzelnde Arten. Prinzipiell einmal.

 

 

 

Hier die wichtigsten positiven Partnerschaften:

Tomate, Kohl und Sellerie sind laut Karl Ploberger die besten Partner. Auch Basilikum passt gut zu Tomaten. Es gehen aber auch Buschbohnen, Bohnen, Karrotten, Lauch (Porree), Ringelblumen, Salat, Senf, Spinat, Tagetes

Karotte und Zwiebel sind kongeniale Partner, weil sie sich gegenseitig die Schädlinge (Karotten- und Zwiebelfliege) abwehren. Dille passt zu den beiden gut dazu. Zu Karotte passen aber auch Endivien, Erbsen, Knoblauch, Kohl, Kresse, Lauch (Porree), Radieschen

Blumen: Kapuzinerkresse lockt Blattläuse zu sich. Diese kann wie Tagetes und auch Ringelblume zwischen die (oder in die) Gemüsereihen gesetzt werden. Zu Kopfsalat passen zum Beispiel Stiefmütterchen, zu Bohnen Bohnenkraut und zu Paprika Petunien.

Die „drei Schwestern“: Kürbis, Bohnen und Mais werden seit Jahrhunderten gemeinsam angebaut.

Weil viele Gärtnerinnen auch gern Salat anbauen: Dazu passen Schwarzwurzeln, Rhabarber, Lauch, Knoblauch, Spargel, Ringelblumen, Melanzani, Bohnen, Bohnenkraut, Erbsen, Rettich

Paprika verträgt sich dafür gut mit Tomaten, Karotten, Gurken, Kohl

 

Diese Pflanzen mögen einander NICHT:

  • Kartoffel und Gurke oder Tomate
  • Bohnen und Zwiebel
  • Mais und Tomaten
  • Karotten und Sellerie
  • Gurke und Radieschen, Zucchini, Kartoffel

 

Man findet im Internet auch viele Mischkultur-Tabellen, zum Beispiel auf wurzelwerk.net.

 

 

Die Fruchtfolge

Dann gibt es auch noch die sogenannte Fruchtfolge zu beachten – also welche Gemüsesorten nach der Ernte gesetzt werden – sofern man die Gemüsesorten nicht stehen lässt. Wir sind ja große Verfechter mehrjähriger Gemüsesorten. Die Fruchtfolge hat viele positive Eigenschaften und hilft dabei, den Boden und damit auch die Pflanzen gesund und vital zu erhalten und dein Beet bestmöglich zu nutzen.

Man unterscheidet Pflanzen nach ihrer Nährstoffnutzung und unterteilt sie in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer.

Starkzehrer:

Kartoffel, Kürbis, Kohl, Auberginen, Zucchini, Tomaten, Paprika, Gurken

Mittelzehrer:

Mangold, Karotte, Kohlrabi, rote Rübe (Beete), Zwiebel, Spinat, Stangenbohnen

Schwachzehrer:

Kräuter, Feld- oder Vogerlsalat, Fenchel, Erbsen, Buschbohnen, Radieschen

 

Pflanzt man zuerst Stark-, dann Mittel- und danach Schwachzehrer, hat man das ganze Pflanzenjahr über im selben Beet eine gute Ernte. Man muss dies natürlichnicht genau beachten, und einfach mal tun und schauen, was passiert. Diese Infos sollen einfach nur eine Unterstützung und Erstinformation sein.

 

Die Holzer’sche Methode

Bei einem Seminar auf Sepp Holzers Permakulturanlage im Südburgenland hat er uns beschrieben, wie er seine Hügelbeete bepflanzt. Er nimmt eine Handvoll Samen (ob er diese vorher aufeinander abgestimmt hat oder nicht, weiß ich nicht) und wirft diese auf das Hügelbeet, das danach gemulcht wird. Und es wächst dann einfach wild durcheinander. Ist auch eine Methode, die bei ihm wunderbar funktioniert hat. Wem also nun der Schädel brummt, der kann diese Methode versuchen und schauen, wie hoch dann der Ertrag ist.

Wichtig ist es auch, nicht dasselbe Gemüse Jahr für Jahr ins selbe Beet zu setzen sondern diese abzuwechseln. Denn damit lassen sich ebenfalls Schädlingsbefall und auch Krankheiten besser abwehren.