Aktuelle Entwicklungen 2025: Verpackung und Recycling im Wandel

Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich gewinnt 2025 weiter an Dynamik. Sowohl durch gesetzliche Vorgaben als auch durch technologische Innovationen verändert sich die Art, wie Verpackungen hergestellt, verwendet und recycelt werden. Hier sind die wichtigsten Neuerungen:

 

Neue EU-Verordnung zu Verpackungen und Verpackungsabfällen

Im Mai 2025 wurde die neue EU-Verordnung (EU) 2025/40 in Kraft gesetzt. Diese ersetzt die bisherige Verpackungsrichtlinie und verfolgt das Ziel, die Umweltauswirkungen von Verpackungen im gesamten Lebenszyklus zu minimieren. Die zentralen Elemente sind:

 

  • Verpflichtendes „Design for Recycling“: Verpackungen müssen so gestaltet sein, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus effizient und sortenrein recycelt werden können.
  • Verbot bestimmter Einwegverpackungen: Bestimmte Kunststoffe, wie etwa schwer trennbare Multilayer-Verpackungen oder nicht recyclingfähige Verbundmaterialien, werden bis 2030 schrittweise aus dem Verkehr gezogen.
  • Mindestquoten für Rezyklatanteile: Hersteller müssen künftig bei vielen Verpackungsarten einen bestimmten Anteil recycelten Materials verwenden, insbesondere bei Plastikflaschen, Kosmetik- und Reinigungsmittelverpackungen.
  • Verstärkte Herstellerverantwortung: Unternehmen werden verpflichtet, ihre Verpackungsabfälle vollständig zu dokumentieren und in zertifizierten Recyclingkreisläufen zu verwerten.

 

Smarte Marterialien für besseres Recycling

Die Materialwissenschaft bringt 2025 neue Technologien hervor, die das Verpackungsrecycling verbessern:

  • Mono-Materialien statt Verbunde: Immer mehr Unternehmen setzen auf Verpackungen aus nur einem Kunststofftyp, wodurch die Sortierbarkeit und Wiederverwertbarkeit deutlich verbessert wird.
  • Digital Watermarks: Unsichtbare Marker auf Verpackungen helfen automatisierten Sortieranlagen, Verpackungen präzise nach Materialtyp und Recyclingfähigkeit zu trennen – ein Projekt unter anderem von Pionieren wie HolyGrail 2.0.
  • Biologisch abbaubare Alternativen: Neue Verpackungsmaterialien auf Zellulose- oder Algenbasis sind inzwischen nicht nur kompostierbar, sondern lassen sich auch maschinell recyceln – ein Meilenstein für Bio-Kunststoffe.

 

Rücknahme- und Mehrwegsysteme im Aufwind

  • Digitale Mehrwegplattformen etablieren sich zunehmend. Apps ermöglichen Verbraucherinnen und Verbrauchern, wiederverwendbare Verpackungen bequem auszuleihen und zurückzugeben – z. B. für Coffee-to-go, Take-Away oder Kosmetikprodukte.
  • Pfandsysteme für Kunststoffverpackungen werden über Getränke hinaus auf weitere Bereiche ausgedehnt, etwa für Waschmittel, Pflegeprodukte oder Frischware in Supermärkten.
  • In Österreich, Deutschland und Frankreich investieren Kommunen in kommunale Mehrweg-Stationen und Subventionen für Unternehmen, die auf Verpackungsvermeidung umstellen.

 

Kritik und Herausforderung

Trotz positiver Trends gibt es noch offene Baustellen:

  • Sortieranlagen in Europa sind teilweise technisch nicht in der Lage, neue Verpackungsgenerationen korrekt zu verarbeiten.
  • Biokunststoffe führen noch zu Fehlwürfen im Recyclingsystem, wenn nicht klar gekennzeichnet.
  • Kosten für Umstellung auf recyclingfähige Verpackungen sind für kleine und mittlere Unternehmen eine finanzielle Hürde.

 

Die Verpackungswelt steht 2025 an einem Wendepunkt. Getrieben durch gesetzliche Regulierungen und innovative Technologien bewegt sich der Markt klar in Richtung Kreislaufwirtschaft. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um den Übergang von linearen Verpackungsströmen hin zu geschlossenen Materialkreisläufen tatsächlich umzusetzen.