Bedenkt man, wie sehr sich die Welt in den letzten 80 Jahren verändert hat und wie schnell sich die Welt momentan in immer kürzeren Zyklen verändert, können wir davon ausgehen, dass die Welt 2100 mit der heutigen Welt kaum mehr zu vergleichen sein wird. Künstliche Intelligenz, heute bereits in vielen Anwendungen zu finden, wird eine große Rolle spielen, und virtuelle Welten zum Teil der Normalität gehören. Das veränderte Klima aufgrund der Erderwärmung wird mit all den dazugehörigen Folgen wie großen Wanderungsströmen von Menschen, die in ihren Heimatgebieten nicht mehr leben können, unser Leben auf diesem Planeten stark beeinflussen. Wir wissen heute auch nicht, ob weitere Pandemien bis 2100 unser gewohntes Leben auf den Kopf stellen werden.

Klima 2100

Wir entscheiden mit unseren Handlungen, wohin die Welt bis 2100 klimatisch hinsteuert. Setzen wir keine drastischen Maßnahmen, steuern wir auf eine Erderwärmung von 2,7 bis 2,9 Grad zu. Dies wäre „das Ende der menschlichen Zivilisation“, so der Klimaforscher Dr. Schellnhuber eindringlich.

Schaffen wir es, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius einzudämmen, wird unser Planet weiterhin für uns Menschen bewohnbar bleiben. Das bedeutet aber, dass wir innerhalb der nächsten Jahre die weltweiten Treibhausgasemissionen drastisch senken müssen, was nur durch einen Verzicht auf fossile Energien möglich ist. Dieser Temperaturanstieg wurde heuer bereits fast erreicht.

Der Anstieg des Meeresspiegels wird dazu führen, dass viele Küstengebiete und Städte überflutet werden – bei einem 3 Grad Anstieg könnten es mehrere Meter sein, bei 1,5 Grad laut heutigen, nach wie vor unsicheren Schätzungen zwischen 0,4 und 1,60 Meter, je nach Quelle. Wir müssen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit ärgeren Hitzewellen, Dürren, Artensterben und Extremwetterereignissen wie Starkregen, Stürmen, Waldbränden und Überschwemmungen rechnen.

Viele Menschen werden ihre Heimat verlassen müssen, weil es zu trocken sein wird. Diese Menschen werden versuchen, woanders ein neues Zuhause zu finden. Konflikte werden auftreten. Politische Spannungen könnten bis 2100 stark zunehmen.

Technologie 2100

Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2100 das Internet und vor allem künstliche Intelligenz alle Lebensbereiche dominieren werden. Computer brauchen wir nicht mehr, weil alle Geräte bereits „intelligent“ sein werden. Vielleicht werden wir auch mittels Kopfimplantat mit Geräten wie Autos und dergleichen kommunizieren.

Bedenkt man, dass die 5. Generation von ChatGP bereits einen IQ von 1600 hat, während Albert Einstein einen IQ von 160 hatte, bleibt die Zukunft diesbezüglich spannend.

Die Robotik wird in allen Lebensbereichen Einzug gehalten haben und uns überall unterstützen, sei es beim Einkauf, bei dem Hausputz, bei der Pflege, in der Landwirtschaft, der Produktion von Konsumgütern, der Forschung und vielem mehr. Roboter in allen Formen und Größen werden normaler Teil unseres Lebens im Jahr 2100 sein.

Die Hoffnung liegt darin, dass wir mit intensiver Forschung gute Lösungen für ein zukunftstaugliches Leben auf der Erde finden.

Verkehr in 2100

Aber das ist noch nicht alles. Es wird auch im Jahr 2100 noch Individualverkehr geben, meinen viele Zukunftsforscherinnen und -forscher. Allen gemeinsam ist, dass diese Fahrzeuge – wie immer sie aussehen werden – intelligent sind und selbst gesteuert die Route finden und fahren werden, währenddessen die Insassen schlafen, ein Buch lesen, Videos anschauen oder sich miteinander unterhalten. Mittels KI (AI) könnte das Auto auch einfühlsame Gespräche mit den Mitfahrenden führen.

Zu der Beschaffenheit dieser Fahrzeuge gibt es heute viele unterschiedliche Ideen: Manche meinen, es werden Kapsel sein, die automatisiert fahren werden. Andere arbeiten heute bereits an Drohnen, die Menschen von A nach B transportieren. Falls es noch Autos in der heute ähnlichen Form gibt, dann solche, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien angetrieben werden.

Andere glauben, dass es in 2100 keine befestigten Straßen mehr geben wird und Fahrzeuge eher vier Beine zum Fortbewegen haben werden als Räder. Wieder andere Zukunftsvisionen sehen Fahrzeuge, die auf Schienen über dem Erdboden schweben.

Auch der öffentliche Verkehr wird sich dementsprechend verändern. Busse und Züge werden ebenfalls selbstgesteuert fahren, bestehend aus aneinander gekoppelten Kapseln, die sich an verschiedenen Knotenpunkten wieder aus dem Ganzen lösen und wieder neu zusammensetzen.

Dass alle Fahrzeuge in der Luft unterwegs sein werden, ist aufgrund des viel zu hohen Fahrzeugaufkommens momentan nicht vorstellbar. Technisch machbar wird es bis 2100 sicherlich sein.

Beamen wird bis 2100 wahrscheinlich noch nicht möglich sein.

Energie in 2100

Die technischen Entwicklungen bei der Nutzung erneuerbarer Energien werden 2100 zu wesentlichen Neuerungen bei der Energiegewinnung führen.

So wird es Windräder geben, die sich nicht mehr drehen und dadurch wesentlich weniger fehleranfällig sein werden. Solarzellen werden überall angebracht werden können, auf Fenstern, Fassaden, Autos – diesbezüglich gibt es bereits heute viele Ansätze. Oder sichere Formen der Kernfusion, wie sie zum Beispiel am ITER in Frankreich erforscht werden. Auch die Nutzung der Wasserenergie wird verbessert werden. Das großflächige Aufstauen weiter Gebiete zu Stauseen wird sich durch effizientere Technologien vermeiden lassen.

Wohnen in 2100

Die meisten Menschen werden in großen Städten wohnen. Diese werden viel grüner als heute sein. Überall gibt es urbane Landwirtschaften, auf Dächern, Balkonen, Fassaden und Grünflächen. Viele kleine und große Wasserflächen kühlen die Städte. Die meisten Menschen in Städten haben kein eigenes Fahrzeug mehr. Sie teilen es sich oder greifen auf öffentliche Verkehrsmittel, selbstfahrende Fahrräder oder Drohnenshuttle zurück. Damit gibt es keine Parkplatzprobleme und auch wesentlich weniger Verkehrslärm und Luftverunreinigung als heute. Aus Plastikabfällen werden moderne Möbel, Lampen, Wandfassaden und Ähnliches gebaut. Müll wird in einem Kreislaufsystem wieder einer neuen Nutzung zugeführt. Geräte wie Waschmaschinen werden gemietet, von den Herstellerfirmen gewartet, am Lebensende abgeholt und die Einzelteile wieder genutzt.

Medizin in 2100

In der Zukunft wird auch die Medizin sehr fortschrittlich sein. Bereits heute forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt daran, unser Leben zu verlängern, sodass wir rund 150 Jahre alt werden können. Durch KI, Robotik, Genetik und andere Forschungsgebiete wie Nanotechnologie werden unsere Körper wahrscheinlich in Zukunft „gepimpt“, d.h. fehlerhafte Gene, geschädigte Organe, verletzte Körperteile werden wesentlich einfacher als heute ausgetauscht. Die Grenze zwischen unseren Körpern und KI wird möglicherweise fließend sein. Die Frage ist, ob diese fortschrittliche Medizin allen Menschen auf der Erde zur Verfügung stehen wird, oder ob diese nur gegen teure Bezahlung zu erhalten sein wird.

Virtuelle Realität in 2100

Die virtuelle Realität wird 2100 so weit entwickelt sein, dass sie nur mehr schwer von der „analogen“ Welt zu unterscheiden sein wird. Viele Menschen werden sich vorzugsweise in dieser statt der echten Welt aufhalten und ihre eigenen vier Wände wesentlich weniger verlassen. Dies wird auch zu einer neuen Kommunikationsweise unter Menschen und zwischen Menschen und KI führen.

Willkommen in 2100!