Balkonbepflanzung für Faule – Teil 1

Nachdem wir bereits einigen Freund*innen beim  Begrünen ihrer Terrassen geholfen haben, wollen wir #Beetschwestern euch heute unsere Erkenntnisse daraus als Essenz in diesem Beitrag zusammenfassen. Die Grundbedingungen auf Balkonen und Terrassen sind die folgenden: Die Pflanzen sind sowohl was Wasser als auch Nährstoffe betrifft, zu hundert Prozent auf uns Menschen angewiesen. Durch die richtige Auswahl der Pflanzgefäße, des richtigen Aufbaus in den Töpfen und – ganz wichtig – der richtigen Pflanzauswahl können wir unsere Balkone zu grünen Oasen gestalten, die gleichzeitig ein Magnet für Insekten ist und uns dennoch nicht allzuviel Arbeit macht.

Wie geht das? Das hängt zum einen ein bisserl vom Geldbörserl ab, denn high-sophisticated Pflanztöpfe in großen Größen, die ein Wasserspeichersystem beinhalten, genauso wie große Pflanzen kosten wirklich viel Geld. Und für einen Balkon bedarf es immer recht großer Töpfe, damit man nicht ständig gießen und/oder Pflanzen umtopfen muss.

 

Also wie haben wir es gemacht?

1. Beobachten und planen

Wir haben den Sonnenverlauf studiert und festgestellt, welche Teile der Terrassen besonders viel und welche besonders wenige Sonne abbekamen.

Danach haben wir abgestimmt auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen einen Plan erstellt. Soll es Gemüse und Obst auf dem Balkon geben, wie wichtig ist Sichtschutz? Gibt es eine Möglichkeit Regenwasser zu sammeln? Dies kann das Geldbörserl schonen und ist für Pflanzen wesentlich gesünder als Leitungswasser. Wieviel Gewicht hält die Terrasse gut aus?

Unserer Erfahrung nach gibt man ungefähr 1/3 des Budgets für die Pflanztöpfe, 1/3 für Erde plus Substrat und 1/3 für die Pflanzen selbst aus, wobei wir viel recherchierten und uns für atypische (billige) Pflanztöpfe entschieden.

 

2. Entscheidung für Pflanzen – Welche Pflanzen eignen sich gut?

Zum einen sollten es möglichst insektenfreundliche Pflanzen sein, zum anderen sollten sie Hitze und Trockenheit gut aushalten.Und immer eine gute Mischung, keine Monokulturen, schon gar nicht mit Kirschlorbeer!

Unserer Erfahrung nach sind gerade für nicht so geübte Gärtner*innen Heckenpflanzen wie Perovskia, Glanzmispel, kleine Fliedersorten, Ligusterarten (gibt es auch immergrün – für den Sichtschutz), Heckenkirschen, Rosen und auch Gräser besser geeignet als Stauden. Es gehen auch kleine Sorten Zierapfel oder Himbeeren und Lavendel gut. Sie alle benötigen eine gewisse Topftiefe – Rosen zum Beispiel benötigen mindestens 60 cm Tiefe. Wir versuchen eine Mischung zu machen und dennoch eine gewisse Gleichmäßigkeit und Ästhetik zu kreieren.

Kräuter sind ebenfalls unkompliziert und kommen mit Trockenheit und Sonne gut zurecht. Auch südliche Kräuter wie Oregano und Rosmarin gedeihen gut. Oder Schnittknoblauch.

Für diejenigen, die gerne auch ein paar Stauden auf ihrem Balkon haben wollen: Fetthennen, Verbene, Wolfsmilcharten, Spornblume und Kugeldisteln, auch Zistrosen (nicht alle sind winterhart!). Man kann auch einen Topf mit Wildblumensamen einsäen. Diese sind meist auch trockenheitsresistent (außer beim Keimen).

Hat man Aufbauten wie eine Pergola, kann man wilden Wein, echten Wein oder Efeu hinaufwachsen lassen und dem Balkon eine weitere Ebene hinzufügen.

 

T I P P : Der Pflanzenkauf

Es macht einen immensen Unterschied, wo man die Pflanzen einkauft. In vielen Baumärkten werden (auch insektenfreundliche) Pflanzen verkauft, die mit einem hochgiftigen Pestizid-Cocktail behandelt wurden. Diese Pestizide kommen durch die Pollen an die Bienen.

Der BUND in Deutschland hat in 22 Zierpflanzen, darunter Lavendel, Phlox, Akelei und Goldmarie, 38 verschiedene Pestizidarten gefunden, von denen zwei Drittel für Bienen und sogar noch mehr für Menschen hoch giftig und gesundheitsgefährdend waren! Hier geht es zu den Ergebnissen.

Dazu meint die BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzl: „Der Zierpflanzenbau hat katastrophale Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Ein Lavendel war mit 22 verschiedenen Pestiziden belastet, von denen acht der menschlichen Gesundheit schaden, zwei bienengiftig sind und zwei nicht einmal zugelassen waren. Ein solches Produkt kann nur als illegaler Sondermüll bezeichnet werden.“

 

Auch wenn Bio-Pflanzen und Pflanzen aus einer Gärtnerei unseres Vertrauen mehr kosten, so sind sie aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht jeden Cent wert!

 

 

Hier geht es zum 2. Teil unseres Balkonartikels ….