So denkt Österreich über die Klimakrise

KLIMASTUDIE 2022

Sinus-Milieu-Studie zeigt sinkenden Optimismus und großen Vertrauensverlust in Klimapolitik

 

Wien Passend zur Weltklimakonferenz stellte heute die Umweltinitiative MUTTER ERDE
gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace und dem Marktforschungsinstitut
INTEGRAL die „Klimastudie 2022” vor.

 

Darin zeigt sich: Für 74 Prozent der Österreicher:innen ist die Klimakrise ein bedeutsames Thema. 86 Prozent der Bevölkerung unterstützen Maßnahmen gegen die Klimakrise. Jedoch ist der allgemeine Optimismus in den letzten zwei Jahren stark zurückgegangen, auch das Vertrauen in die Klimapolitik der Regierung ist gesunken.


„Insbesondere der Vertrauensverlust in die Politik und der sinkende Optimismus in der
Bevölkerung sind alarmierend”, erklärt Bertram Barth, Geschäftsführer des Markt- und
Meinungsforschungsinstituts INTEGRAL. “Die Politik ist gefordert, diese Entwicklungen ernst
zu nehmen und entsprechende Gesetze zu verabschieden”, ergänzt Greenpeace-Experte
Herwig Schuster.

 

So fühlen sich rund 50 Prozent der Bevölkerung in Österreich von der Klimakrise bedroht. Während 2020 noch 68 Prozent der Menschen optimistisch eingestellt waren, sind es 2022 nur mehr 42 Prozent.

 

Die anhaltenden Krisen verdüstern den Blick in die Zukunft zusätzlich

90 Prozent der Menschen rechnen damit, dass Extremwetterereignisse weiter zunehmen werden. 64 Prozent halten sogar Wüstenbildungen im Mittelmeerraum für möglich. Allerdings zweifeln mehr als zwei Drittel der Menschen daran, dass die Politik noch rechtzeitig die notwendigen Schritte setzen wird, um die Klimakatastrophe zu stoppen.


Dabei finden klimafreundliche Maßnahmen große Zustimmung. So unterstützen drei von fünf
Österreicher:innen verpflichtende Energiesparmaßnahmen.

Zwei Drittel der Bevölkerung befürworten die Umgestaltung des Steuersystems, so dass klimafreundliches Verhalten belohnt wird. Fossile Energien sind immer unbeliebter, so würden sich derzeit nur mehr vierProzent freiwillig für eine neue Gasheizung entscheiden.

Dagegen begrüßt der Großteil der Bevölkerung den Ausbau von Photovoltaik- und Windstromanlagen mit 91 bzw. 81 Prozent.

 

„Eindeutiger kann der Handlungsauftrag an die Politik nicht sein”, sagt Greenpeace-Experte Herwig Schuster. „Die Bundesregierung muss das längst überfällige Klimaschutzgesetz und das  Energieeffizienzgesetz endlich auf den Boden bringen. Auch die Landespolitikerinnen und Landespolitiker müssen in Sachen Klimaschutz viel aktiver werden. Insbesondere müssen sie Ökostrom wie Wind und Sonne massiv ausbauen und klimaschädliche Projekte wie etwa neue Autobahnen oder Lagerhallen in der grünen Wiese stoppen.”


Doch obwohl das persönliche Interesse an Klimathemen grundsätzlich hoch ist, fühlen sich viele Menschen nicht ausreichend informiert.

 

So geben 58 Prozent an, dass sie nicht wissen, welche erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen in Österreich gesetzt werden. 65 Prozent wissen nicht, welche finanziellen Folgen es nach sich zieht, wenn Österreich internationale Klimaziele weiterhin verfehlt.

 

Aus diesem Grund wurde die Initiative MUTTER ERDE vom Österreichischen Rundfunk ins Leben gerufen. „Hier können wir den entscheidenden Unterschied machen. Wir haben das Ziel, die  Menschen in Österreich für Umweltthemen zu begeistern, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären sowie über die notwendigen Lösungen zu sprechen”, sagt Anita Malli, Geschäftsführerin der Umweltinitiative MUTTER ERDE.


Die Initiative MUTTER ERDE wurde 2014 vom Österreichischen Rundfunk und den führenden Umwelt- und Naturschutzorganisationen Österreichs ins Leben gerufen.


Gemeinsames Ziel ist es, Nachhaltigkeit zum Thema zu machen, zu informieren und Spenden für Umweltschutzprojekte zu sammeln.

 

pro.earth-Fazit:

Danke für diese interessante Studie! Wir hätten Österreich etwas anders eingeschätzt – umso wichtiger, am Ball zu bleiben und gemeinsam mit MUTTER ERDE und allen anderen zu informieren, Bewusstsein zu schaffen und Schritte in eine gute, uns und den nächsten Generationen zugute kommende Richtung zu setzen und endlich zu sehen – DIE ENTSCHEIDUNGEN VON HEUTE BESTIMMEN UNSER LEBEN VON MORGEN. 💚

 

Credits © Mitja Kobal / Greenpeace

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