Klimaziele verfehlt: Gemeinden sind die besten Klimaschützer

Klimaziele außer Reichweite: Vorzeigeprojekte können Abhilfe schaffen

Österreich wird die EU-Klimaziele für 2030 deutlich verfehlen. Das zeigten kürzlich Berechnungen des Umweltbundesamts, wie in allen Medien in den letzten Tagen ausführlich berichtet wurde.  Es braucht dringend weitere Maßnahmen beim Klimaschutz. Die Lösungen dafür stehen schon bereit. Das zeigen europaweit 16 wegweisende Klimaschutzprojekte, die am Donnerstagabend vom Klimabündnis mit dem Climate Star ausgezeichnet wurden.

 

Die Ist-Situation

Erst 2050, also mit 20-jähriger Verspätung, wird Österreich das gesetzlich verpflichtende EU-Reduktionsziel erreichen. 2030 werden außerhalb des Emissionshandels voraussichtlich noch immer rund 42 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen. Das sind rund 12 Millionen Tonnen mehr, als das EU-Ziel für Österreich vorsieht (-48 Prozent gegenüber 2005). „Damit sind zwar einige Maßnahmen der Bundesregierung im Report berücksichtigt, wie etwa das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sowie auch die Aufstockung von Förderprogrammen nach der Corona-Pandemie, einige Maßnahmen sind jedoch erst nach dem Stichtag schlagend geworden, wie etwa die CO2-Bepreisung im Rahmen des Nationalen Emissionszertifikatehandelsgesetz (NEHG), auch das weiterhin ausstehende Erneuerbare-Wärme-Gesetz fehlt in diesen Berechnungen.“ schreibt dazu das Bundesministerium für Klimaschutz.

Climate Star Auszeichnung

Auf Gemeindeebene jedoch ist Österreich im europäischen Vergleich vorne mit dabei, wie die Climate Star Auszeichnung zeigt: Sechs der begehrten Sterne gingen nach Österreich. Knapp 2.000 Gemeinden, Städte und Regionen aus 27 Ländern waren eingeladen.

„Europaweit werden Klimaschutzmaßnahmen viel zu langsam auf den Weg gebracht. Gemeinden, Städte und Regionen haben die Dringlichkeit erkannt. Sie sind es, die wirksame Maßnahmen umsetzen“, so Robert Leven, Vorstand im Klima-Bündnis Europa.

 

Gemeinden sind die besten Klimaschützer

Bereits zum zehnten Mal holte das Klimabündnis die fortschrittlichsten Klimaschutzprojekte Europas auf die Bühne. Unter dem Motto „Zukunft startet jetzt“ beweisen die Gewinner, dass wir die Zukunft selbst in der Hand haben. „Die Climate Stars sind Vorbilder für alle europäischen Gemeinden. Sie animieren dazu, regional nachhaltige Schritte zu setzen und wegweisende Projekte ins Leben zu rufen. Wir freuen uns sehr über das wachsende Bewusstsein für Klimaschutz auf lokaler Ebene und wollen mit dem Climate Star zeigen, was schon gut funktioniert“, so Elke Kastner, Geschäftsführerin Klimabündnis Österreich.

 

Um die Klimaziele der EU für 2030 zu erreichen, müssen Vorreiter:innen unterstützt und Ideen in die Breite getragen werden. Die Projekte zeigen, es ist nicht notwendig, das Rad neu zu erfinden. Vielmehr müssen wir die Lösungen, die es schon gibt, dorthin bringen, wo es sie noch nicht gibt. Die diesjährigen Climate Star-Gewinner leben vor, wie es geht.

 

Von sechs heimischen Preisträgern kommen vier aus Niederösterreich. Prämiert wurde unter anderem die Stadt Krems an der Donau für das bundesweit erste Instrument, mit dem Gemeinden und Städte ihre Pläne auf Klimarelevanz prüfen können. Bruck an der Leitha überzeugte die Jury durch ein einzigartiges Agri-Photovoltaik-Projekt, das auf landwirtschaftlicher Fläche Lebensmittel und Strom für 1.000 Haushalte produziert und zeitgleich die Biodiversität fördert.

 

 

 

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Titelfoto ©️Klimabündnis Niederösterreich – Alexander Braun