Schlimmste Dürre in Spanien seit 100 Jahren

Spanien ist stark von Klimaveränderungen betroffen. So hatte es sowohl im Dezember als Jänner im südlichen Teil des Landes fast 30 Grad, wo es normalerweise um die 17 bis 20 Grad haben sollte. In Katalonien wurde vor kurzem der Wassernotstand aufgrund eines bereits drei Jahre anhaltenden Wassermangels. Die Wasserreserven sind momentan viel zu niedrig. So sind die Staussen nur knapp zu 16% befüllt. Im Vergleich dazu waren es vor eineinhalb Jahren noch 60%. Die Bewohner Katalaniens dürfen pro Tag nur mehr 200 Liter Wasser verbrauchen. Besonders hart treffen die Beschränkungen die Landwirtschaft.

 

Der weltweite Wasserkreislauf ist einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) zufolge durch die Klimakrise aus dem Gleichgewicht geraten. In Spaniens Provinz Katalonien sind momentan rund sechs Millionen Menschen von der Wasserknappheit und den behördlichen Beschränkungen betroffen.  Seit 2. Februar dürfen die Bewohner:innen nur mehr 200 Liter pro Tag verbrauchen. Zum Vergleich: Für einmal Duschen braucht man rund 50 Liter, für ein Vollbad 180 Liter. Sollte der Wassermangel anhalten, wird die tägliche Wasserration auf 180 oder sogar 160 Liter reduziert werden. Das Waschen von Autos, Straßen und Gehwegen ist ebenso verboten, wie das Befüllen leerer Swimmingpools und das Bewässern von Gärten und Parks, außer mit wiederaufbereitetem Wasser.

 

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Landwirt:innen sind besonders stark von den Maßnahmen betroffen und sollen ihren Wasserverbrauch um bis zu 80% reduzieren. Viele Betriebe der Region produzieren und exportieren Obst und Gemüse, dessen konventioneller Anbau viel Wasser benötigt. Die Viehwirtschaft muss ihren Wasserbedarf um 50% und die Industrie um 25% verringern, sonst drohen saftige Strafen bis zu 150.000 Euro.

 

Nachdem bereits  55 Prozent des in der Region genutzten Wassers aus Entsalzungs- oder Wiederaufbereitungsanlagen kommt, sieht die spanische Regierung keine schärferen Maßnahmen vor. Sie investiert Millionen für weitere Anlagen dieser Art.

 

 

Es sei die schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen vor etwa einem Jahrhundert erklärte Kataloniens Regionalpräsident Pere Aragonès. In Katalonien regnete es in den letzten 40 Monaten viel zu wenig. Laut Expert:innen müsste es 90 Tage regnen, damit  sich der Grundwasserspiegel wieder erholen kann.

 

Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes Aemet wären die rekordhohen Temperaturen ohne die klimatischen Veränderungen, die weltweit und in Spanien beobachtet würden, „viel weniger wahrscheinlich“. Den Angaben zufolge hat sich die Zahl der Hitzewellen in den vergangenen zehn Jahren in Spanien verdreifacht. Andere Wissenschaftler:innen sind sich sicher, dass die vermehrten Hitzewellen der Klimakrise geschuldet sind.

 

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Unser pro.earth.Fazit:

Wir müssen erstens die Klimakrise dringend aufhalten und darüberhinaus gerade im Bereich der Landwirtschaft dringend umdenken und unseren Wasserverbrauch durch alternative Bewirtschaftungsformen reduzieren.