Der Hunger bedroht die Existenz der Eisbären
Für eine neue Studie der Washington State University wurden 20 Eisbären über die Sommermonate beobachtet. Die Situation ist sehr bedenklich, denn die rasante Schmelze des arktischen Meereises verlängert diese kritische Zeit massiv.
Vom späten Frühjahr bis in den Frühsommer jagen Eisbären vom Meereis aus Robben – das ließ sie bis jetzt gut über den kurzen Sommer kommen, in dem sie fasteten oder sich von Pflanzen ernährten.
Für die Studie, die nun im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht wurde wurden 20 Eisbären in der Hudson Bay, einem über 1,23 Millionen Quadratkilometer großem Nebenmeer im Nordosten Kanadas, mit GPS-Trackern und an Halsbändern befestigten Kameras versehen. Die Ergebnisse sind leider alarmierend.
Täglich ein Kilo Gewichtsabnahme
Obwohl die Eisbären eine große Bereitschaft zur Anpassung zeigten, erging es 19 von 20 Exemplaren so, dass sich ihr Gewicht täglich dezimierte – und das um bis zu einem Kilo.
Die Strategien reichten von Sommerschlaf um den Energiebedarf zu verringern bis hin zu Kadaver-Fressen. Manche legten schwimmend lange Strecken zurück (ein Bär sogar 175 Kilometer) um nach Nahrung zu suchen. Er wurde sogar fündig, allein der Transport des Belugas an die Küste oder das Fressen im Wasser gelang ihm nicht.
Eisschmelze in der Arktis geht rasant voran
Die untersuchte Region ist wahrscheinlich intensiver von der Klimaerwärmung betroffen als andere Regionen der Arktis. Hier ist die Eisbärenpopulation seit 1987 bereits um ungefähr 30 Prozent zurückgegangen.
Die Verlängerung der eisfreien Periode macht nun allerdings das Überleben für die Bären in der gesamten Arktis sehr schwierig.
Laut US-Klimabehörde NOAA war der Sommer 2023 der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen in diesem Gebiet.
Die Geschwindigkeit der Eisschmelze in der Arktis überholt alle bisherigen Prognosen.
Eine Studie aus dem Vorjahr zeigt, dass der arktische Ozean schon in wenigen Jahren zumindest in den Sommermonaten eisfrei sein könnte.
Tun wir etwas dagegen! 💚