Fahrräder erstmals beliebter als Autos in Paris
In den letzten Jahren hat die französische Hauptstadt stark in den Ausbau ihres Fahrradnetzes investiert und gleichzeitig die Anzahl an Autoparkplätzen reduziert. Diese rigorose neuen Verkehrspolitik trägt Früchte: Erstmals hat das Fahrrad das Auto als Fortbewegungsmittel klar überholt. Es gibt allerdings einen großen Unterschied in der Nutzung zwischen den innerstädtischen und den Außenbezirken, wo das Auto immer noch eine wichtige Rolle spielt.
Die Pariser gehen die meisten Wege zu Fuß, wie aus einer Befragung des Stadtplanungsinstituts Paris Region hervorgeht. Rund 53,5 Prozent der Wege werden demnach per pedes zurückgelegt. Dem folgt die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel mit 30 Prozent. Mit dem Fahrrad werden mehr als doppelt soviele Wegstrecken zurückgelegt als mit dem Auto, nämlich 11,2 Prozent. Die Autonutzung liegt bei 4,3 Prozent.
Auf X meinte dazu der für Verkehr zuständige stellvertretende Bürgermeister David Belliard: „Wer hätte vor zehn Jahren vorhersagen können, dass das Fahrrad das Auto überholen würde. Doch es ist passiert!“ Desweiteren erklärte er, dass die Zahlen den Wandel des Lebensstils in Paris und die Akzeptanz der Veränderung zeigen.
Es zeigt sich auch, dass eine gut gelenkte Klimapolitik zu diesen Veränderungen im Lebenswandel der Menschen führt. In den Pariser Vorstädten ist der Trend allerdings noch nicht ganz angekommen, dort ist das Auto das beliebteste Transportmittel, was möglicherweise auch mit der geringeren Verfügbarkeit von alltagstauglichen Alternativen zusammenhängt. Die Behörden wollen in diesen Gegenden durch einen starken Ausbau des Zug- und Stadtbahnnetzes ebenfalls zu einer Trendwende.